Hagen. . Die Quelle für die tödliche Legionellen-Infektion in der Justizvollzugsanstalt Hagen bleibt unklar. Ein 47-Jähriger war an den Folgen gestorben.

Auch gut einen Monat nach dem Tod eines Häftlings der Hagener Justizvollzugsanstalt ist unklar, wie genau sich der 47-Jährige die letztlich tödliche Legionellen-Infektion zugezogen hat.

Bei einer zweiten Wasserprobe wurden zwar Legionellen gefunden, so Mirko Puderbach, der Sprecher der JVA Hagen: „Allerdings in so einer geringen Konzentration, dass der Befall im Rahmen der regelmäßigen Untersuchung gar nicht meldepflichtig gewesen wäre.“ Vor allem aber: Der Fund passt nicht zu dem äußerst aggressiven Legionellenstamm, der bei dem verstorbenen Häftling diagnostiziert wurde.

Gefährungsanalyse soll jetzt erstellt werden

Eine Arbeitsgruppe aus dem Liegenschaftsbetrieb des Landes NRW, dem das JVA-Gebäude gehört, und dem städtischen Gesundheitsamt soll jetzt eine weitere Gefährdungsanalyse erstellen. Eine akute Gefahr für die Gefangenen, so Mirko Puderbach, bestehe aber nicht. In dem betroffenen Sanitärbereich, den auch der Häftling genutzt habe, seien zwar weiterhin die Filter im Einsatz. In Kürze könnten aber auch diese entfernt werden. Der Haftraum des Verstorbenen wird allerdings weiter nicht genutzt. „Weil die Staatsanwaltschaft noch ein Todesermittlungsverfahren durchführt, wollen wir hier auch nichts verändern“, so Mirko Puderbach.

Der 47-jährige Häftling hatte zunächst starke grippale Erkältungserscheinungen gezeigt, sein Zustand verschlechterte sich dann aber so rapide, dass er kurze Zeit später in der Uniklinik Aachen starb. Der Häftling – ein deutscher Staatsangehöriger – hätte noch bis zum 16. Februar 2025 eine Freiheitsstrafe von neun Jahren sechs Monaten wegen Drogen-Delikten verbüßen müssen.