Menden/Hemer. . In Hemer hat sich das landesweit erste „Bündnis für Mobilität“ gegründet. Das Ziel: der Autobahnlückenschluss zwischen Hemer und Hochsauerland.

Wann rollen die ersten Baumaschinen für den Weiterbau der A 46 an? Darauf mochte Landesverkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) am Freitag so Recht keine Antwort geben. Noch in dieser Wahlperiode, die bis zum Jahr 2022 geht? „Am liebsten“, sagt der CDU-Mann ausweichend, aber lächelnd. Dabei bleibt es: Weiter will sich der Minister, der nach Hemer gekommen war, nicht festlegen. Seine Botschaft: Es ist nicht mehr eine Frage, „ob der A 46-Lückenschluss kommt, sondern nur noch, wie die Trasse geführt wird“.

  • Bündnispartner sind:
  • Bürgerinitiative Pro A46 Hemer-Menden-Wickede
  • Deutscher Gewerkschaftsbund Ruhr-Mark und Südwestfalen
  • Handwerkskammer Südwestfalen
  • IHK Hagen und Arnsberg
  • Unternehmerinitiative Pro A46
  • Wirtschaftsinitiativen Hemer und Nordkreis
  • Kreise Hochsauerland, Soest und Märkischer Kreis
  • Verein Sauerland initiativ

In der Rotunde des Grohe Technology Centers, oberhalb der B 7 zwischen Hemer und Menden, hat sich gestern das landesweit erste regionale „Bündnis für Mobilität“ gegründet: Die Initiative von Kommunen, Industrie- und Handelskammern (IHK Hagen und Arnsberg), Unternehmen und dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) setzt sich dafür ein, dass nach vier Jahrzehnten die A 46 tatsächlich weitergebaut wird. Der Besuch aus Düsseldorf legt sich dabei fest: „Diese Landesregierung will den Weiterbau!“

Appell an die Gegner

Lob hat Hendrik Wüst auch mitgebracht: Als „schönes Beispiel, wie wir uns ein Bündnis für Mobilität vorstellen“, bezeichnet er den gestern besiegelten Zusammenschluss der A 46-Befürworter. Die bekannten Argumente für einen Weiterbau hatten zuvor Ralf Geruschkat von der SIHK Hagen und Stefan Marx vom DGB Ruhr-Mark, also Unternehmerlobbyist und Arbeitnehmervertreter, einträglich Seit’ an Seit’ vorgetragen.

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Der Minister machte aber auch deutlich: „Die Gegner des Weiterbaus müssen ernst genommen werden.“ Deshalb sollen sie auch „frühzeitig einbezogen werden“, wenn es darum geht, den Verlauf der Trasse festzulegen. Wüst will so verhindern, dass fertige Baupläne am Ende vor Gericht landen – und sich ein Baustart wieder um Jahre verzögert. Lieber jetzt Zeit für Überzeugungsarbeit investieren, als später Zeit im juristischen Streit zu verlieren.

Deutlich wird bei der Bündnisgründung auch: Die Kombi-Lösung des Lückenschlusses zwischen dem Ausbauende in Hemer bis nach Menden als Autobahn (A 46) und dann weiter als Bundesstraße B 7n mit neu geplanter Trassenführung bis Wickede/Arnsberg-Neheim ist akzeptiert; gesucht wird der „konfliktärmste Korridor“, wie Andreas Rother, IHK-Präsident aus Arnsberg, formulierte. Das Bündnis habe die Kombi-Lösung, wie sie der Bundesverkehrswegeplan vorsieht, akzeptiert. Rothers Appell: „Das sollten auch die Gegner tun“.

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Dabei dürfte insbesondere die Streckenführung des Bundesstraßenabschnitts noch für einigen Streit sorgen – Einwände dagegen gibt es nicht nur von Seiten der Umwelt- und Naturschützer. Der Stadtrat in Menden will die Schnellstraße streckenweise durch Tunnel führen; das sehen aber die bisherigen Pläne nicht vor.

Die vielleicht wesentlichste Feststellung macht gestern Ralf Geruschkat, seit einem Jahr Hauptgeschäftsführer der SIHK Hagen und damit erst seit kurzem in der Region: „In Sachen Glaubwürdigkeit des A 46-Weiterbaus haben wir nur noch einen Versuch...“