Arnsberg/Soest/Menden. . Zwischen Soest und Iserlohn soll die bundesweit erste Teststrecke für autonomes Fahren im ländlichen Raum entstehen. Hier könnte sie herführen.

Zwischen Soest und Iserlohn soll die bundesweit erste Teststrecke für autonomes Fahren im ländlichen Raum entstehen. Das kündigten am Montag die Stadtwerke Arnsberg und Menden im Rahmen der Arnsberger Zukunftskonferenz an. Sie sind bei der Umsetzung des Projekts federführend. Als Partner sind bisher die südwestfälischen Automobilzulieferer Kostal und Hella im Gespräch. Die nordrhein-westfälische Landesregierung unterstützt das Vorhaben.

Das Projekt soll auf bereits vorhandenen Straßen umgesetzt werden. Die ersten Fahrzeuge könnten bis zum Jahr 2025 autonom auf der Strecke unterwegs sein, erklärte Karlheinz Weißer, Geschäftsführer der Stadtwerke Arnsberg.

Digitalisierung und Zukunft

  • „Zukunft ist das, was wir daraus machen“, lautete das Motto der ersten Arnsberger Zukunftskonferenz der Stadtwerke. Zahlreiche prominente Redner aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft beleuchteten insbesondere Aspekte der Digitalisierung.
  • Hauptredner waren Mariya Gabriel, EU-Kommissarin für digitale Wirtschaft und Gesellschaft, NRW-Staatssekretär Nathanael Liminski und der ehemalige CDU-Politiker Friedrich Merz.
  • Auf Chancen und Risiken der neuen Technologien gingen auch Rita Süssmuth, ehemalige Bundestagspräsidentin, und die ehemalige Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger ein.

„Das Thema hat Zukunft“, sagte Nathanael Liminski (CDU), Chef der NRW-Staatskanzlei, im Gespräch mit der WESTFALENPOST am Rande der Konferenz in Arnsberg. „Ich sehe das Vorhaben sehr positiv. Wir werden das Konzept wohlwollend prüfen und dann entscheiden, wie weit wir es finanziell unterstützen können.“ Die beteiligten Stadtwerke haben Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) vor drei Wochen in das Projekt eingeweiht. Auch er signalisierte seine Unterstützung.

Stadtwerke wollen Pläne bis zum Herbst konkretisieren

Stadtwerke-Chef Weißer geht von einem Investitionsvolumen in siebenstelliger Höhe aus. Der konkrete Streckenverlauf steht noch nicht fest, er soll jedoch von Soest über Arnsberg und Menden nach Iserlohn führen. Teilstücke beziehen sowohl die Autobahn als auch Bundes-, Landes- und Kreisstraßen ein, kündigte Bernd Reichelt, Geschäftsführer der Stadtwerke Menden, gegenüber dieser Zeitung an.

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Damit unterscheidet sich dieses Vorhaben von anderen Projekten. Bis zum Herbst wollen die beiden Stadtwerke ihre Pläne konkretisieren und weitere Unternehmen als Partner ins Boot holen. „Alle sind uns willkommen, vor allem der südwestfälische Mittelstand und die Fachhochschulen“, betonte Reichelt. Anschließend muss die Frage von Fördermitteln beantwortet werden. „Bisherige Projekte im Bereich autonomes Fahren werden in der Regel zu 100 Prozent gefördert“, sagte Weißer. In die Umsetzung des Planungsrechtes müssen danach der Bund, das Land Nordrhein-Westfalen und die beteiligten Kommunen einbezogen werden.

Autonomes Fahren zwischen Soest und Iserlohn

Die Bombe ließ Nathanael Liminski am Ende seines Vortrags platzen. Fast beiläufig. Die Landesregierung unterstütze die Pläne der Stadtwerke Arnsberg und Menden zur Einrichtung einer Teststrecke für das autonome Fahren, sagte der Staatssekretär und Chef der Staatskanzlei des Landes NRW. Raunen im Saal. Erstaunte Blicke. Überraschte Gesichter. Die beiden Stadtwerke planen das Projekt zwar schon seit einigen Monaten, an die Öffentlichkeit gehen wollten sie damit jetzt eigentlich noch nicht. Bisher waren nur wenige Menschen eingeweiht.

Nun aber ist spätestens der Zeitpunkt gekommen, an dem das ambitionierte Vorhaben ernstgenommen werden muss: Zwischen Soest und Iserlohn soll also bundesweit die erste Teststrecke für autonomes Fahren im ländlichen Raum entstehen.

Anspruchsvolle Topographie

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Klar, auch an anderen Orten der Republik gibt es Pläne für die Erprobung von autonomen Fahrzeugen. Die beziehen sich in der Regel jedoch auf relativ kurze Straßenabschnitte in Ballungsräumen oder auf bestimmte Fahrzeugarten, zum Beispiel Busse. Das Sauerland-Projekt kommt viel anspruchsvoller daher, denn erstens beträgt die Länge der Teststrecke immerhin zwischen 60 und 80 Kilometer, und zweitens werden sowohl Autobahnstücke (A 46) als auch Bundes-, Land- und Kreisstraßen einbezogen. „Meines Wissens gibt es in Deutschland kein vergleichbares Projekt“, sagte Liminski auf Nachfrage dieser Zeitung.

Entsprechend kompliziert dürfte die Umsetzung werden, schließlich ist das Sauerland auch topographisch eine Herausforderung. Das Funknetz entlang der Teststrecke muss leistungsstark ausgebaut werden und zuverlässig funktionieren, sonst bleiben die Autos stehen.

Zu tun gibt es reichlich. Zunächst müssen der konkrete Streckenverlauf mit dem Bund, dem Land und den beteiligten Kommunen abgesprochen und die Finanzierung geklärt werden. Konkrete Zusagen für Fördermittel gibt es noch nicht; der entsprechende Prozess wird jetzt erst in Gang gesetzt.

  • Karlheinz Weißer, Geschäftsführer der Arnsberger Stadtwerke, will sich deshalb bei der Frage, wann denn tatsächlich die ersten Autos autonom durchs Sauerland rollen werden, auch nicht auf ein konkretes Datum festlegen. „Bis zum Jahr 2025 wollen wir das schaffen“, sagte er der WESTFALENPOST.
  • Aber es gibt eine weit verbreitete Unterstützung. Ministerpräsident Armin Laschet (CDU), der die Zukunft der Mobilität ohnehin zu einem seiner Schwerpunktthemen gemacht hat, findet das Projekt gut. Die beiden Stadtwerke haben es ihm vor gut drei Wochen in Düsseldorf vorgestellt.
  • Auch der Arnsberger Regierungspräsident Hans-Josef Vogel kündigte im WP-Gespräch Unterstützung an. „Das Projekt passt hervorragend in die Region“, sagte er. „Hier gibt es mehr Experimentierräume als in Ballungszentren.“
  • Ilona Lange, Hauptgeschäftsführerin der IHK Arnsberg, versprach gegenüber dieser Zeitung, bei der Vernetzung aller Akteure zu helfen.
  • Und Hubertus Winterberg, Geschäftsführer der Südwestfalen-Agentur, sprach von einer „hochspannenden Idee“. Eine Einbeziehung in das Strukturförderprogramm Regionale 2025 halte er für möglich. „Wir müssen in Südwestfalen den Mut haben, auch über solche Vorhaben nachzudenken, sonst schaffen wir den Qualitätssprung in dieser Region nicht“, betonte Winterberg.
  • Thorsten Schick (CDU), Vorsitzender des Ausschusses für Digitalisierung und Innovation im Landtag, appellierte an den Mittelstand, sich bei dem Vorhaben einzubringen. Schließlich sitze in Südwestfalen mit den Zulieferern ein Motor der Automobilindustrie. „Wir werden bundesweit als innovative Region wahrgenommen“, sagte er. „Eine Teststrecke gibt diesem Ruf weiteren Schub.“

Zukunftskonferenz in Arnsberg

Bei der Arnsberger Zukunftskonferenz
Bei der Arnsberger Zukunftskonferenz "campus future search" bei den Stadtwerken ging es um das Thema Digitalisierung. Dazu redete auch Mariya Gabriel, EU-Kommissarin für digitale Wirtschaft und Gesellschaft
Auf der Arnsberger Zukunftskonferenz äußerte sich auch Friedrich Merz, Vorsitzender der Wirtschaftsorganisation
Auf der Arnsberger Zukunftskonferenz äußerte sich auch Friedrich Merz, Vorsitzender der Wirtschaftsorganisation "Atlantik-Brücke" zum Thema Digitalisierung.
Im Auditorium der Stadtwerke hörten dutzende Zuschauer den Vorträgen auf der Arnsberger Zukunftskonferenz zu. Das Thema lautete Digitalisierung.
Im Auditorium der Stadtwerke hörten dutzende Zuschauer den Vorträgen auf der Arnsberger Zukunftskonferenz zu. Das Thema lautete Digitalisierung.
Im Auditorium der Stadtwerke hörten dutzende Zuschauer den Vorträgen auf der Arnsberger Zukunftskonferenz zu. Das Thema lautete Digitalisierung.
Im Auditorium der Stadtwerke hörten dutzende Zuschauer den Vorträgen auf der Arnsberger Zukunftskonferenz zu. Das Thema lautete Digitalisierung.
Im Auditorium der Stadtwerke hörten dutzende Zuschauer den Vorträgen auf der Arnsberger Zukunftskonferenz zu. Das Thema lautete Digitalisierung.
Im Auditorium der Stadtwerke hörten dutzende Zuschauer den Vorträgen auf der Arnsberger Zukunftskonferenz zu. Das Thema lautete Digitalisierung.
Im Auditorium der Stadtwerke hörten dutzende Zuschauer den Vorträgen auf der Arnsberger Zukunftskonferenz zu. Das Thema lautete Digitalisierung.
Im Auditorium der Stadtwerke hörten dutzende Zuschauer den Vorträgen auf der Arnsberger Zukunftskonferenz zu. Das Thema lautete Digitalisierung.
Arnsberger Zukunftskonferenz
Arnsberger Zukunftskonferenz "campus future search" bei den Stadtwerken zum Thema Digitalisierung. Im Bild: Podiumsgespräch zum Thema "Digitale Wirtschaft und Gesellschaft der Zukunft" mit (im Bild/v.l.) Birgit Riess (Bertelsmannstiftung), Sabine Leutheusser- Schnarrenberger (Ex-Bundesjustizministerin), Rita Süssmuth (Bundestagspräsidentin a.D.), Mariya Gabriel (EU-Kommissarin digitale Wirtschaft u. Gesellschaft), Michael Krons (Moderator) und Petra Pientka (Gebr. Nolte GmbH).
Arnsberger Zukunftskonferenz
Arnsberger Zukunftskonferenz "campus future search" bei den Stadtwerken zum Thema Digitalisierung. Im Bild: Podiumsgespräch zum Thema "Digitale Wirtschaft und Gesellschaft der Zukunft" mit (im Bild/v.l.) Birgit Riess (Bertelsmannstiftung), Sabine Leutheusser- Schnarrenberger (Ex-Bundesjustizministerin), Rita Süssmuth (Bundestagspräsidentin a.D.), Mariya Gabriel (EU-Kommissarin digitale Wirtschaft u. Gesellschaft), Michael Krons (Moderator) und Petra Pientka (Gebr. Nolte GmbH).
Im Auditorium der Stadtwerke hörten dutzende Zuschauer den Vorträgen auf der Arnsberger Zukunftskonferenz zu. Das Thema lautete Digitalisierung.
Im Auditorium der Stadtwerke hörten dutzende Zuschauer den Vorträgen auf der Arnsberger Zukunftskonferenz zu. Das Thema lautete Digitalisierung.
Im Auditorium der Stadtwerke hörten dutzende Zuschauer den Vorträgen auf der Arnsberger Zukunftskonferenz zu. Das Thema lautete Digitalisierung.
Im Auditorium der Stadtwerke hörten dutzende Zuschauer den Vorträgen auf der Arnsberger Zukunftskonferenz zu. Das Thema lautete Digitalisierung.
Arnsberger Zukunftskonferenz
Arnsberger Zukunftskonferenz "campus future search" bei den Stadtwerken zum Thema Digitalisierung. Im Bild: Podiumsgespräch zum Thema "Digitale Wirtschaft und Gesellschaft der Zukunft" mit (im Bild/v.l.) Birgit Riess (Bertelsmannstiftung), Rita Süssmuth (Bundestagspräsidentin a.D.), Mariya Gabriel (EU-Kommissarin digitale Wirtschaft u. Gesellschaft) und Michael Krons (Moderator)
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Arnsberger Zukunftskonferenz "campus future search" bei den Stadtwerken zum Thema Digitalisierung. Im Bild: Podiumsgespräch zum Thema "Digitale Wirtschaft und Gesellschaft der Zukunft" mit (im Bild/v.l.) Birgit Riess (Bertelsmannstiftung) und Sabine Leutheusser- Schnarrenberger (Ex-Bundesjustizministerin).
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