Altena. Der Brandanschlag in einer Flüchtlingsunterkunft in Altena ist aufgeklärt: Ein Feuerwehrmann (25) zündelte auf dem Dachboden, ein 23-Jähriger stand Schmiere. Beide stammen aus Altena. Sie haben die Tat gestanden. Das Motiv, so die Polizei: “Angst vor Flüchtlingen“.

Was war geschehen? Am vergangenen Samstagmittag, 4. Oktober, drang Rauch aus einem Mehrfamilienhaus in der Brandstraße in Altena. Sieben Flüchtlinge wohnten in dem Gebäude. Sie wurden rechtzeitig von den Nachbarn gewarnt. Die alarmierte Feuerwehr löschte den Schwelbrand.

Täter leben in der Nachbarschaft

Vorsätzliche Brandstiftung vermutete der Staatsschutz in Hagen nach ersten Ermittlungen. Das hat sich im Laufe der Woche bestätigt. Die Ermittler vernahmen am Donnerstag, 8. Oktober, zwei mutmaßliche Täter im Alter von 23 und 25 Jahren. Sie leben laut Polizei in unmittelbarer Nachbarschaft der Flüchtlinge. Der 25-Jährige ist sogar Mitglied bei der Feuerwehr in Altena.

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Die jungen Männer sollen aus "Angst vor Flüchtlingen" gehandelt haben. Staatsanwalt Bernd Maaß über das Motiv: "Hintergrund ist eine persönliche Überzeugung, keine politische." Beide Männer wollten nicht, dass die sieben Syrer - darunter eine schwangere Frau - in dem Nachbarhaus wohnen. Bereits am vergangenen Freitagabend oder in der Nacht zu Samstag hätten sie deshalb das Feuer gelegt.

Brandanschlag im Flüchtlinghaus

Polizei vor dem Flüchtlinghaus in der Brandstraße in Altena.
Polizei vor dem Flüchtlinghaus in der Brandstraße in Altena. © Polizei Hagen
Pressekonferenz im Polizeipräsidium Hagen mit (v.l.): EKHK Ralf Bode, Staatsanwalt Bernd Maas und KR Nikolaus-Felix Jonk, Leiter Staatsschutz Hagen.
Pressekonferenz im Polizeipräsidium Hagen mit (v.l.): EKHK Ralf Bode, Staatsanwalt Bernd Maas und KR Nikolaus-Felix Jonk, Leiter Staatsschutz Hagen. © Alex Talash
Nach dem Brand hat die Polizei den Zugang zum Haus in Altena abgesperrt.
Nach dem Brand hat die Polizei den Zugang zum Haus in Altena abgesperrt. © Carsten Menzel
Pressekonferenz im Polizeipräsidium Hagen mit (v.l.): Staatsanwalt Bernd Maas und KR Nikolaus-Felix Jonk, Leiter Staatsschutz Hagen.
Pressekonferenz im Polizeipräsidium Hagen mit (v.l.): Staatsanwalt Bernd Maas und KR Nikolaus-Felix Jonk, Leiter Staatsschutz Hagen. © Alex Talash
Pressekonferenz im Polizeipräsidium Hagen mit (v.l.): Staatsanwalt Bernd Maas und KR Nikolaus-Felix Jonk, Leiter Staatsschutz Hagen.
Pressekonferenz im Polizeipräsidium Hagen mit (v.l.): Staatsanwalt Bernd Maas und KR Nikolaus-Felix Jonk, Leiter Staatsschutz Hagen. © Alex Talash
Die Feuerwehr Altena löschte am Samstag, 3. Oktober, den Schwelbrand.
Die Feuerwehr Altena löschte am Samstag, 3. Oktober, den Schwelbrand. © Björn Braun
Pressekonferenz im Polizeipräsidium Hagen mit (v.l.): Staatsanwalt Bernd Maas und KR Nikolaus-Felix Jonk, Leiter Staatsschutz Hagen.
Pressekonferenz im Polizeipräsidium Hagen mit (v.l.): Staatsanwalt Bernd Maas und KR Nikolaus-Felix Jonk, Leiter Staatsschutz Hagen. © Alex Talash
Pressekonferenz im Polizeipräsidium Hagen mit (v.l.): EKHK Ralf Bode, Staatsanwalt Bernd Maas und KR Nikolaus-Felix Jonk, Leiter Staatsschutz Hagen.
Pressekonferenz im Polizeipräsidium Hagen mit (v.l.): EKHK Ralf Bode, Staatsanwalt Bernd Maas und KR Nikolaus-Felix Jonk, Leiter Staatsschutz Hagen. © Alex Talash
Auf dem Dachboden zündelten die Täter. Das Feuer erstickte wieder.
Auf dem Dachboden zündelten die Täter. Das Feuer erstickte wieder. © Polizei Hagen
Das Feuer im Haus ist von zwei Männern (23 und 25) aus Altena vorsätzlich gelegt worden.
Das Feuer im Haus ist von zwei Männern (23 und 25) aus Altena vorsätzlich gelegt worden. © Björn Braun
Pressekonferenz im Polizeipräsidium Hagen mit (v.l.): Staatsanwalt Bernd Maas und KR Nikolaus-Felix Jonk, Leiter Staatsschutz Hagen.
Pressekonferenz im Polizeipräsidium Hagen mit (v.l.): Staatsanwalt Bernd Maas und KR Nikolaus-Felix Jonk, Leiter Staatsschutz Hagen. © Alex Talash
Diesen Benzinkanister benutzten die beiden Täter zur Brandstiftung,
Diesen Benzinkanister benutzten die beiden Täter zur Brandstiftung, © Polizei Hagen
Pressekonferenz im Polizeipräsidium Hagen mit KR Nikolaus-Felix Jonk, Leiter Staatsschutz Hagen.
Pressekonferenz im Polizeipräsidium Hagen mit KR Nikolaus-Felix Jonk, Leiter Staatsschutz Hagen. © Alex Talash
Pressekonferenz im Polizeipräsidium Hagen mit (v.l.): EKHK Ralf Bode, Staatsanwalt Bernd Maas und KR Nikolaus-Felix Jonk, Leiter Staatsschutz Hagen.
Pressekonferenz im Polizeipräsidium Hagen mit (v.l.): EKHK Ralf Bode, Staatsanwalt Bernd Maas und KR Nikolaus-Felix Jonk, Leiter Staatsschutz Hagen. © Alex Talash
Pressekonferenz im Polizeipräsidium Hagen mit  EKHK Ralf Bode.
Pressekonferenz im Polizeipräsidium Hagen mit EKHK Ralf Bode. © Alex Talash
Pressekonferenz im Polizeipräsidium Hagen mit (v.l.): EKHK Ralf Bode, Staatsanwalt Bernd Maas und KR Nikolaus-Felix Jonk, Leiter Staatsschutz Hagen.
Pressekonferenz im Polizeipräsidium Hagen mit (v.l.): EKHK Ralf Bode, Staatsanwalt Bernd Maas und KR Nikolaus-Felix Jonk, Leiter Staatsschutz Hagen. © Alex Talash
Pressekonferenz im Polizeipräsidium Hagen mit KR Nikolaus-Felix Jonk, Leiter Staatsschutz Hagen.
Pressekonferenz im Polizeipräsidium Hagen mit KR Nikolaus-Felix Jonk, Leiter Staatsschutz Hagen. © Alex Talash
Pressekonferenz im Polizeipräsidium Hagen mit (v.l.): Staatsanwalt Bernd Maas und KR Nikolaus-Felix Jonk, Leiter Staatsschutz Hagen.
Pressekonferenz im Polizeipräsidium Hagen mit (v.l.): Staatsanwalt Bernd Maas und KR Nikolaus-Felix Jonk, Leiter Staatsschutz Hagen. © Alex Talash
Pressekonferenz im Polizeipräsidium Hagen mit (v.l.): EKHK Ralf Bode, Staatsanwalt Bernd Maas und KR Nikolaus-Felix Jonk, Leiter Staatsschutz Hagen.
Pressekonferenz im Polizeipräsidium Hagen mit (v.l.): EKHK Ralf Bode, Staatsanwalt Bernd Maas und KR Nikolaus-Felix Jonk, Leiter Staatsschutz Hagen. © Alex Talash
Pressekonferenz im Polizeipräsidium Hagen mit (v.l.): Staatsanwalt Bernd Maas und KR Nikolaus-Felix Jonk, Leiter Staatsschutz Hagen.
Pressekonferenz im Polizeipräsidium Hagen mit (v.l.): Staatsanwalt Bernd Maas und KR Nikolaus-Felix Jonk, Leiter Staatsschutz Hagen. © Alex Talash
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Dachbalken mit Benzin angesteckt

Die Brandstifter kamen durch eine Kellertür an der Rückseite in das Flüchtlingshaus. Mit einem Benzinkanister schlichen sie nach oben auf den Dachboden. Dort, so die Polizei, hätten sie an zwei Stellen die Dachbalken mit Benzin getränkt und angezündet. Danach verschwanden die beiden Männer. Die Balken gerieten in Brand. Mangels Sauerstoff erstickte das Feuer später wieder. Es glimmte nur noch. Zum Glück für die Bewohner.

Flüchtlinge im Haus rechtzeitig von Nachbarn gewarnt 
Nach dem Brandanschlag hat die Polizei den Zugang zum Haus in Altena abgesperrt.
Nach dem Brandanschlag hat die Polizei den Zugang zum Haus in Altena abgesperrt. © Carsten Menzel

Am Samstag entfachte die Glut den Schwelbrand auf dem Dachboden. Nachbarn vernahmen Brandgeruch aus dem Mehrfamilienwohnhaus und hatten Rauch im Dachgeschoss entdeckt. Sie warnten die Bewohner. Alle sieben Flüchtlinge verließen unverletzt das Haus.

PolizeiDie Feuerwehr konnte den Schwelbrand löschen, bevor ein offener Brand ausbrach. Den Ermittler war schnell klar: Es muss sich um Brandstiftung gehandelt haben. Die Benzinspuren an den Dachbalken deuteten daraufhin. Außerdem war an der Gebäuderückseite ein Kabel der Brandmeldeanlage gekappt worden.

Der eingeschaltete Staatsschutz aus Hagen hat den Fall schnell aufgeklärt. Hilfreich waren die Geständnisse beider Verdächtigen. Der 23-Jährige meldete sich selbst bei der Polizei. Einige Zeit später gab auch der 25-jährige Feuerwehrmann zu: er habe das Feuer auf dem Dachboden entzündet. Sein Kollege stand Schmiere. Vor dem Brandanschlag hatte der 23-Jährige an einer Tankstelle in Altena das Benzin im Kanister abgefüllt. Dabei wurde er vor einer Überwachungskamera gefilmt.

Rechtlich kein Haftgrund

Die beiden Männer bleiben nach ihrer Vernehmung auf freiem Fuß, weil rechtlich kein Haftgrund vorliegt. Sie stammten aus stabilen sozialen Verhältnissen, berichtet die Polizei. Nach Abschluss der Ermittlungen und Anklage der Staatsanwaltschaft muss das Duo mit einem Gerichtsverfahren wegen vorsätzlicher Brandstiftung rechnen.