Hagen. Die Stadt Hagen will 2010 keine Auszubildenden einstellen. Einen entsprechenden Beschluss hat der Verwaltungsvorstand gefasst. Harsche Kritik kommt auch von der Agentur für Arbeit: "Die Stadt sägt am eigenen Ast."

Als „fatales Signal” für die Stadt Hagen, aber auch für die Privatwirtschaft wertet Werner Marquis, Sprecher der Arbeitsagentur NRW, die Entscheidung. „Funktionierende Systeme mischen sich aus alt und jung”, sagt Marquis. „Die Stadt sägt am eigenen Ast.”

2010 nur Azubis im Bereich Feuerwehr

Etwa 40 Auszubildende hat die Stadtverwaltung Hagen in der Regel pro Jahr eingestellt, das Ausbildungsspektrum umfasst 23 Berufe aus Verwaltung und Handwerk. Im kommenden Jahr soll es nur noch bei der Feuerwehr Berufs-Nachwuchs geben, um den Brand- und Katastrophenschutz sicherzustellen. „Die Stadt will sich nicht grundsätzlich aus der Ausbildung zurückziehen”, betont Wolfgang Röspel (CDU), Vorsitzender des Personalausschusses. Der Beschluss gelte nur für ein Jahr, man wolle sich angesichts des geplanten Stellenabbaus - 700 von knapp 3000 Arbeitsplätzen sollen wegfallen - einen Überblick verschaffen, in welchen Bereichen Ausbildung eine Zukunft habe.

Die Stadt Oberhausen, ähnlich klamm wie Hagen, möchte ausbilden, darf aber nicht mehr. Ihr wurde von der Bezirksregierung Düsseldorf angesichts der Haushaltslage untersagt, Azubis einzustellen. „Eine solche Anweisung wird es aus Arnsberg nicht geben”, betont Jörg A. Linden, Sprecher der Bezirksregierung Arnsberg.

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