Essen. Schüler schlagen Alarm: Die Landesschülervertretung hat für Mittwoch zu Protesten aufgerufen. Sie fordern etwa weniger Leistungsdruck. Die Infos.
Landesweite Schülerproteste an NRW-Schulen: Viele Schülerinnen und Schüler in Nordrhein-Westfalen gehen am Mittwoch, 13. März, für bessere Lernbedingungen auf die Straße. Bei dem von der Landesschülervertretung organisierten „Bildungsprotest“ fordern sie mehr Lehrkräfte, weniger Leistungsdruck, modernere Unterrichtsmethoden und renovierte Schulgebäude.
„Für die Proteste gibt es eine einfache Erklärung: Wenn wir immer weiter an Bildung sparen, geht das System immer weiter kaputt“, sagt Thaddäus Hildemann, Vorstandsmitglied der „Landesschüler*innenvertretung“ in NRW dieser Redaktion. „Wir sind bald an einem Punkt angelangt, an dem wir nicht mehr aus der Bildungskatastrophe herauskommen“, so der 18-Jährige. Die „Schwachstellen im System“ sollen durch bunte Plakate und Reden auf den Straßen und Schulhöfen sichtbar gemacht werden. Eine direkte Protestaktion ist zum Beispiel in Essen geplant.
Der Protest richtet sich vor allem gegen die hygienischen und baulichen Standards der Schulen. Dreckige Toiletten, kaputte Fenster und bröckelnde Wände gehören laut Landesschülervertretung für viele zum Schulalltag dazu. Die Schülerinnen und Schüler fordern daher ein Sondervermögen von zehn Milliarden Euro, um die „dringend notwendige Renovierung von Schulgebäuden und moderne technische Ausstattung zu finanzieren“.
Bildungsprotest in NRW: Schüler fordern kleinere Klassen
Außerdem müsse die Klassengröße halbiert werden. Daher sei es umso wichtiger, dass mehr gegen den Lehrermangel getan werde, heißt es. Aus Sicht der Schülerinnen und Schüler könne der Beruf etwa wieder attraktiver werden, indem Lehrkräfte mehr Freiräume in der Unterrichtsgestaltung bekommen.
Die Schüler fordern darüber hinaus generell modernere Unterrichtsmethoden. Ihrer Meinung nach sollten etwa digitale Medien eine größere Rolle im Klassenzimmer spielen. Doch nicht nur der Unterricht selbst, auch die Prüfungsformate sollten überarbeitet werden. „Wir fordern die Einführung von Maßnahmen zur Reduzierung des Leistungsdrucks in Schulen“, heißt es dazu.
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Für ihren „Bildungsprotest“ versammeln sich die Schülerinnen und Schülern gleich in elf Städten in Nordrhein-Westfalen zu Straßendemos. In Bochum soll die Demo etwa um 15 Uhr am Hauptbahnhof starten, in Wuppertal um 12 Uhr am Laurentiusplatz und in Düsseldorf um 12 Uhr am Wehrhahn. In Duisburg (Am Forum) und Mülheim (Rathausmarkt) starten die Proteste jeweils um 14 Uhr. In anderen Städten finden Protestaktionen direkt auf den Schulhöfen statt, zum Beispiel in Gelsenkirchen und Essen. Diese Proteste sollen etwa eine Schulstunde lang andauern.
Wie viele Schüler sich an den Protesten beteiligen werden, sei noch nicht klar, sagt Thaddäus Hildemann. Der Aufruf sei an Hunderte Schulen und damit an Tausende Schülerinnen und Schüler gegangen.
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