Berlin. Experten haben eine neue Nebenwirkung des Präparats gefunden. Bei falscher Dosierung kann Paracetamol zu einer Stoffwechselstörung führen.
Das Schmerzmittel gibt es rezeptfrei in jeder Apotheke. Es gilt allgemein als gut verträglich und ist für viele die erste Wahl bei Schmerzen oder Fieber. Obwohl Paracetamol in fast jedem deutschen Haushalt zu finden ist, sind laut STADA Health Report 2023 viele Deutsche nicht mit den wichtigsten Eigenschaften des Medikaments vertraut.
Paracetamol hat anders als Ibuprofen keine entzündungshemmende Wirkung. Es gilt in der empfohlenen Dosierung (wichtiger Faktor Körpergewicht) als sicher. Nebenwirkungen von Paracetamol sind dann relativ selten und meistens auf schon bestehende Grunderkrankungen zurückzuführen. Bei Überdosierung kann es zu Leberschäden kommen.
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) schreibt, dass Experten jetzt die metabolische Azidose als neue Nebenwirkung des Präparats gefunden haben.
Was ist eine metabolische Azidose?
Dabei handelt es sich um eine Stoffwechselstörung. Unter dieser Störung versteht man eine Übersäuerung des Blutes. Im Körper wird durch eine Überdosierung also zu viel Säure gebildet oder zu wenig abgebaut.
Das sind die Symptome einer metabolischen Azidose:
- Übelkeit
- Erbrechen
- Müdigkeit
- schnellere/tiefere Atmung
Wer diese Symptome nach der Einnahme von Paracetamol bemerkt, sollte umgehend einen Arzt aufsuchen und das Medikament gegebenenfalls absetzen. Die Stoffwechselstörung kann bei einer Überdosierung prinzipiell jeden treffen. Aber am häufigsten sind wohl Menschen mit chronischen Nierenerkrankung betroffen.
Laut dem Bundesinstitut sollen jetzt die Packungsbeilagen aller paracetamolhaltigen Arzneimittel entsprechend geändert werden, um zusätzliche Klarheit über das Risiko zu schaffen. Wie häufig die Nebenwirkung auftritt, ist noch nicht bekannt.
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