Berlin. Menschen in ihren 50er und 60er Jahren erkranken besonders häufig an einer Reihe von bestimmten Krankheiten. Mediziner besorgt dieser Trend.

Babyboomer leben länger als ihre Vorfahren, viele haben einen gewaltigen Bildungsaufstieg erlebt, einige sind wohlhabend geworden. Doch nicht alles läuft zu ihren Gunsten – im Gegenteil. Wie eine großangelegte Studie der Universität Oxford und des Universitätscolleges London zeigt, erkranken Menschen in ihren 50ern und 60ern heute deutlich häufiger an bestimmten Krankheiten als frühere Generationen.

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So zeigt sich, dass insbesondere Fettleibigkeit, Diabetes Typ 2, Krebs sowie Herz-Kreislaufkrankheiten bei den sogenannten Boomern deutlich häufiger vorkommen, als bei Menschen, die vor und während des Zweiten Weltkriegs geboren wurden. Und das trotz medizinischer Fortschritte und einem insgesamt größeren Bewusstsein in westlichen Gesellschaften für Themen rund um die Gesundheit.

Hoher Cholesterinspiegel und Diabetes: Babyboomer besonders häufig betroffen

Die Forscherinnen und Forscher werteten für ihre Untersuchung die Gesundheitsdaten von mehr als 100.000 Probanden aus den USA und zwölf europäischen Ländern aus. Dabei stellten sie fest, dass ausgerechnet chronische Krankheiten zunehmen – insbesondere wenn man die Alterskohorten geboren zwischen 1936 und 1945 und zwischen 1955 und 1959 miteinander vergleicht.

Ausgewogene Ernährung: Tipps von Ernährungs-Doc Dr. Matthias Riedl

  • Essen Sie fünf Hände voll Obst (2x) und Gemüse (3x) am Tag,
  • Nutzen Sie Vollkorn-Produkte,
  • Essen sie prä- und probiotische Lebensmittel: Joghurt (auch vegan), Kefir, Buttermilch, Kimchi, Sauerkraut etc.,
  • Essen Sie Hülsenfrüchte und Nüsse,
  • „Eat the rainbow“: Seien Sie flexibel und abwechslungsreich in ihrer gesunden Lebensmittelauswahl.

Die Ergebnisse würden sich weitestgehend über alle untersuchten Länder hinweg decken, heißt es in der Studie. Erwachsene zwischen 50 und 70 Jahren erkranken demnach häufiger an Krebs, Lungenkrankheiten, Herzproblemen, Typ-2-Diabetes und haben häufiger einen hohen Cholesterinspiegel als ihre Vorgänger als sie in diesem Alter waren.

Gesundheit: Forscher besorgt – Boomer leben länger, aber krank

Die Fälle von Typ-2-Diabetes nahmen in allen Regionen in einem ähnlichen Maß zu. Krebsdiagnosen, Herzprobleme und hoher Cholesterinspiegel stiegen in Europa deutlicher an als in den USA. Insgesamt sei die Babyboomer-Generation 1,5-mal häufiger von diesen Krankheiten betroffen als ihre Vorgänger im gleichen Alter.

„Wenn die Lebenserwartung stabil bleibt oder weiter steigt, könnten diese besorgniserregenden Trends dazu führen, dass jüngere Generationen mehr Jahre in schlechter Gesundheit und mit Behinderungen verbringen“, warnt die Hauptautorin der Studie, Laura Gimeno, gegenüber der britischen Zeitung „Guardian“.