Berlin. Es sieht unschön aus, juckt und stört beim Wohlbefinden: Hautkrankheiten können schnell lästig und gefährlich sein. Top-Hautärzte haben Rat.

  • Die Pflege der Haut hat einen entscheidenden Einfluss auf die Gesundheit
  • Dabei gilt es, eine Überpflege zu vermeiden
  • Sechs Top-Dermatologen verraten, wie sie selbst ihre Haut schützen

Die Haut ist nicht nur das größte Organ unseres Körpers (im Durchschnitt 1,8 Quadratmeter Fläche), sondern sie ist auch unser Spiegel nach außen. Entdecken wir also Ausschläge oder andere Hautveränderungen, sieht das häufig nicht nur unschön aus, sondern kann auch ein Anzeichen für schwerwiegendere Erkrankungen sein, die im schlimmsten Fall sogar lebensbedrohlich werden können.

Eine rechtzeitige Abklärung ist deshalb von entscheidender Bedeutung. Doch grundsätzlich kann es sich lohnen, bereits im Vorfeld aktiv zu werden: Etwa durch Cremes, Lotionen und richtigen Sonnenschutz kann die Haut auf stressigere Situationen vorbereitet und geschützt werden, um die Hautkrankheiten schon in der Entstehung zu vermeiden. Auch das Vermeiden von reizbaren „Problemsituationen“ im Alltag, wie das Tragen von Handschuhen beim Abwasch, kann schon zum Schutz der Haut beitragen.

„Die Haut-Docs“: Neue Serie über unser größtes Organ startet

Ein Wissen, das vielen Betroffenen fehlt. Auch deshalb ergeben sich bei den Patienten viele Fragen rund um die bestmögliche Heilung oder die richtige Medikation. Um Antworten auf die drängendsten Fragen zu ermöglichen, hat die Funke Mediengruppe gemeinsam mit der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) das Projekt „Die Haut-Docs“ ins Leben gerufen. Hier präsentieren die Top-Experten des Landes die wichtigsten Erkenntnisse zu Hauterkrankungen wie Rosazea, Neurodermitis, Pilzerkrankungen, Nesselsucht, Herpes und zu den möglichen Gefahren rund um Tätowierungen.

Zum Auftakt stellen sich unsere Top-Hautärzte vor und erklären, wie sie selbst ihre Haut schützen und worauf sie unbedingt verzichten würden.

Achtung: Auch Sie haben eine Frage? Unsere Experten geben gerne Antwort! Schicken Sie uns gerne eine Mail an haut-docs[at]funkemedien.de. Ihre Anliegen werden gesichtet, ausgewählte Fragen können anonymisiert veröffentlicht werden.

Viel trinken für eine elastische Haut

Prof. Dr. Bettina Wedi, stellvertretende Klinikdirektorin der Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie der Medizinischen Hochschule Hannover: „Ich habe noch nie geraucht. Ich trinke zwei bis drei Liter Wasser oder ungesüßten Früchtetee pro Tag. Der Flüssigkeitshaushalt spielt eine wichtige Rolle für eine gesunde, elastische und gutaussehende Haut. Zudem betreibe ich keine Überpflege, setze nur wenige Kosmetika ein, der UV-Schutz spielt für mich allerdings eine sehr wichtige Rolle.“

Haut-Docs Bettina Wedi
Prof. Dr. Bettina Wedi beschäftigt sich tiefgehend mit Nesselsucht. Parallel dazu ist sie Sprecherin der Sektion Dermatologie der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und Klinische Immunologie (DGAKI) und Mitglied der DDG. © privat | Privat

„Empfehle harnstoffhaltige Produkte“

Prof. Dr. med. Alexander Kreuter, Chefarzt für Dermatologie, Venerologie und Allergologie und ärztlicher Direktor der Helios Privatklinik Oberhausen: „Wir Männer sind dem weiblichen Geschlecht oft deutlich unterlegen, was die Hautpflege angeht. Dabei ist genau die besonders wichtig. Wenn die Barrierefunktion der eigenen Haut geschwächt ist, was zum Beispiel bei zu trockener Haut der Fall ist, können Infektionen, Viren, Bakterien und Pilze viel einfacher in die Haut eindringen. Nach dem Duschen sollte man sich deshalb unbedingt von oben bis unten eincremen. Ich empfehle dabei immer harnstoffhaltige, rückfettende Produkte.“

Alexander Kreuter Haut-Docs
Prof. Dr. Alexander Kreuter ist Experte für Herpes Zoster (Gürtelrose) und ebenfalls Mitglied der DDG. © Michael Mutzberg | Michael Mutzberg

„Man kann mir keine Überpflege vorwerfen“

Prof. Dr. Martin Schaller, stellvertretender ärztlicher Direktor der Universitäts-Hautklinik der Eberhard-Karls-Universität Tübingen: „Da ich ja selber von Rosazea betroffen, dachte ich mir, ich werde Experte für eine Krankheit, die ich selber habe. Von Zeit zu Zeit nehme ich deshalb eine Isotretinoin und verwende eine Ivermectin Creme (wirkt gegen die Milben in der Haut und gegen Entzündungen), was mir gegen die Rosazea sehr gut hilft. Grundsätzlich kann man mir auch keine Überpflegung der Haut vorwerfen. Wichtig ist außerdem der Lichtschutz.“

Martin Schaller Haut-Docs
Prof. Dr. Martin Schaller beschäftigt sich mit Akne und Rosazea und ist Mitglied der DDG. © privat | Privat

Experte profitiert von bestimmter Lotion

Prof. Dr. Pietro Nenoff, Experte im Bereich Haut- und Nagelpilze sowie der Laboratoriumsmedizin in Rötha (Sachsen): „Grundsätzlich sonne ich mich nie. Natürlich gehe ich raus, nutze dann aber textilen Lichtschutz. Da ich eine trockene Haut habe, setze ich außerdem auf eine entsprechende Feuchtigkeits-Lotion und kann davon absolut profitieren.“

Pietro Nenoff Haut-Docs
Prof. Dr. Pietro Nenoff arbeitet in Sachsen und befasst sich mit der Diagnostik und Behandlung von Nagel- und Hautpilzerkrankungen. Auch er ist Mitglied der DDG. © privat | Privat


Dr. Julian Kögel, Funktionsoberarzt und Leiter der operativen Dermatologie und Laserabteilung am Universitätsklinikum Regensburg: „In meiner täglichen Arbeit sehe ich die Folgen von zu großer UV-Belastung. Deshalb nutze ich eine Tagescreme mit UV-Schutz. Zusätzlich glättet diese Creme das Pigmentbild, sorgt also für eine ebenmäßige Haut und verhindert Pigmentflecken.“

Julian Kögel Haut-Docs
Dr. Julian Kögel ist Mitglied der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft und befasst sich unter anderem mit der Laserbehandlung von Tätowierungen. © privat | Privat

„Würde mich nicht tätowieren lassen“

Prof. Dr. Wolfgang Bäumler ist Arbeitsgruppenleiter Forschung für Dermatologie am Universitätsklinikum Regensburg. Er forscht zu Tätowierungen und den möglichen Gefahren in der Haut. Würde er sich tätowieren lassen? „Seit ich weiß, welche Inhaltsstoffe in den Farben stecken, habe ich darauf verzichtet.“

Wolfgang Bäumler Haut-Docs
Prof. Dr. Wolfgang Bäumler forscht seit Jahren zum Thema Tätowierungen und den gesundheitlichen Folgen. © UKR | UKR