Berlin. In einem israelischen Museum stieß ein Junge versehentlich eine wertvolle Vase um und zerstörte sie. Das Museum belohnte ihn dafür.
Ein 3500 Jahre altes Gefäß ist in einem Museum im israelischen Haifa versehentlich von einem vierjährigen Jungen zerbrochen worden. Wie das Hecht-Museum der „BBC“ erklärte, stamme das antike Stück aus der Bronzezeit und sei zwischen 2200 und 1500 v. Chr. getöpfert worden. Trotz des Verlustes zeigte sich das Museum großzügig.
Zerbrochene Vase war ein „beeindruckender Fund“
Das antike Gefäß wurde bewusst ohne Vitrine und Absperrung nahe dem Museumseingang präsentiert. Das Hecht-Museum wollte den Besuchern die archäologischen Funde „ohne Hindernisse“ zugänglich machen und damit einen „besonderen Reiz“ schaffen. Diese Ausstellungspraxis folgt der Vision des Museumsgründers Dr. Reuben Hecht. Wie die Museumsdirektorin gegenüber der israelischen Nachrichtenseite “Ynet” erklärte, „wollte er das Museum als lebendigen, dynamischen Ort gestalten – nicht als Mausoleum oder Grabstätte“.
Das Gefäß stammt nach Angaben des Museums aus der Bronzezeit und gilt als „beeindruckender Fund“, da ähnliche Artefakte meist zerbrochen oder unvollständig waren. Form und Herstellung seien typisch für Funde aus dem östlichen Mittelmeerraum, und es wird vermutet, dass es zur Aufbewahrung von Lebensmitteln wie Wein und Olivenöl diente.
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Seltene Vase zerstört: Hecht-Museum reagiert großzügig auf Unfall
Lihi Laszlo vom Hecht-Museum stellte gegenüber der „BBC“ klar, dass es sich in diesem Fall um einen Unfall gehandelt habe: „Es gibt Fälle, in denen Ausstellungsstücke absichtlich beschädigt werden, die dann streng geahndet werden, einschließlich der Einschaltung der Polizei. In diesem Fall war das jedoch nicht so. Das Gefäß wurde versehentlich von einem kleinen Kind beschädigt“.
A boy at a museum today broke a priceless 3500 year old jar.
— Rodger (with a D) (@Noz4news) August 23, 2024
The incident took place at the Hecht museum in Haifa, Israel. #Oy pic.twitter.com/eEVs1rhewm
Trotz des Vorfalls plant das Museum, weiterhin wertvolle Exponate ohne Glasscheiben auszustellen. Museumsdirektorin Dr. Inbal Rivlin kündigte nach dem Vorfall sogar an, dass künftig Exponate aus Ton in 3D gedruckt werden sollen, damit Kinder sie anfassen können. „Wir werden Schilder mit der Aufschrift ‚Berühren ist hier erlaubt‘ anbringen. Kinder nutzen all ihre Sinne und wir wollen diesem Bedürfnis gerecht werden“, erklärte sie gegenüber „Ynet“.
Ein Restaurator wurde bereits beauftragt, die zerbrochene Vase zu reparieren, und das Museum plant, sie bald wieder an ihrem alten Platz auszustellen. Dann kann auch der Junge die Vase wiedersehen: Das Museum hat ihn und seine Familie zu einer Führung durch die Ausstellung eingeladen.
Das Hecht-Museum befindet sich auf dem Gelände der Universität Haifa im Norden Israels und sammelt archäologische und künstlerische Objekte. Familien mit Kindern können das Museum kostenlos besuchen.
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