Berlin. Wer entspannt mit dem Camper in den Urlaub fahren will, wird bei Leihportalen unkompliziert fündig. Dennoch drohen einige Fallstricke.
Horst Schröder
Verleihportale für Camper-Vans und Wohnmobile versprechen viel Komfort. Die Abholung und die Rückgabe des Wunsch-Fahrzeugs kann teils sogar an unterschiedlichen Orten erfolgen – auch im EU-Ausland. IMTEST, das Verbrauchermagazin der Funke Mediengruppe, hat fünf große Online-Vermieterportale für Campermobile getestet und verrät worauf bei einer Miete unbedingt zu achten ist.
Verleihportale im Vergleich: Hunderte Stationen in Deutschland
Erst mieten dann kaufen? Wer seine ersten Erfahrungen mit Camping auf vier Rädern in einem gemieteten Reisemobil oder Camper-Van sammelt, merkt schnell, wie groß das individuelle Fahrzeug für Reisen zu zweit oder mit der Familie sein sollte. Das Testfeld:
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- CamperDays: Der Anbieter verspricht, dass er mit einer „großen Auswahl an Top-Vermietern“ für Camper-Vans und Wohnmobilen zusammenarbeitet.
- Check24: Das Vergleichsportal für Strom, Versicherungen oder Reise spielt seine Reichweite auch beim Vermieten von Wohnmobilen und Campern aus.
- McRent: McRent vermietet an 43 Standorten in Deutschland laut Selbstauskunft nur Fahrzeuge, die den neuesten Standards entsprechen und maximal zwei Jahre alt sind.
- Rent and Travel: An über 190 Stationen in Deutschland und Italien vermietet der Anbieter (gehört zur Knaus Tabbert AG) Wohnmobile und Wohnwagen der Marken Knaus, Tabbert oder Weinsberg.
- Roadsurfer: Roadsurfer nennt sich einen der „führenden Experten für Camper- und Wohnmobilvermietung in Europa“. Auch in Nordamerika an über 70 Standorten aktiv.
Buchung: Vorsicht vor Aufschlägen
Einen Camper online zu buchen, ist meist einfach und bequem. IMTEST hat etwa geprüft, bei welchem Anbieter beispielsweise der Mietabschluss besonders einfach, sicher und im Vergleich auch am günstigsten ist.
- Abholzeiten: Bei vielen Mietportalen sind die Abholzeiten fest vorgegeben, meist in den Nachmittagsstunden. Andere Abholzeiten können zum Teil mit starken Aufschlägen verbunden sein, so etwa bei Roadsurfer. Die Info dazu erscheint hier aber beim Auswählen des gesamten Miet-Zeitraums. Andere Anbieter wie McRent erheben keine Aufschläge.
- Versicherungsangebote: Alle Testkandidaten bieten Zusatzversicherungen fürs Campermobil an, entweder in Form von Schadenssummen-Erweiterungen oder Selbstbeteiligungs-Tilgung. Hier kann es sich lohnen, bei den jeweiligen Versicherern oder anderen Anbietern separat nach solchen Zusatzversicherungen zu suchen, die in Einzelfällen günstiger sein können.
- Reinigungskosten: Wer sein Fahrzeug vor der Abgabe nicht gründlich und komplett von innen und außen reinigt, muss mit Mehrkosten rechnen – teils 150 Euro und mehr. Es empfiehlt sich, diese Festlegungen vor Mietabschluss individuell zu erfragen, damit es bei Rückgabe nicht zu teuren Überraschungen kommt.
- Laufende Kosten: Nicht alle Angebote schließen auch sämtliche laufenden Kosten mit ein. In der Regel gilt zwar die klassische Tankregelung „vollgetankt abholen, vollgetankt zurückgeben“, aber alle gefahrenen Kilometer sind bei Weitem nicht bei allen Angeboten inklusive. Anbieter McRent gilt hier als vorbildlich, denn alle Kilometer, Außenreinigung sowie Fahrradträger sind stets im Mietpreis enthalten.
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Vor der Miete: Das sollten Sie vorab wissen
- Führerschein: Wer eine Pkw-Fahrerlaubnis der Klasse B hat, darf damit nur Fahrzeuge bis zu einem zulässigen Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen bewegen – das reicht für einen Camper mit bis zu sechs Schlafplätzen und jeder Menge Komfort.
- Übergabe: Vor der Übernahme sollte man den Camper auf mögliche Schäden untersuchen. Entdeckte Mängel mit der Handykamera fotografieren, den Vermieter explizit darauf hinweisen und im Übergabeprotokoll (Kopie verlangen) vermerken.
- Mietvertrag: Gilt im Ausland als Legitimation zur Nutzung des Wohnmobils und sollte daher mitgeführt werden sollte.
- Kaution: Grundsätzlich verlangen Wohnmobil-Vermieter eine Kaution, die meist zwischen 1.000 und 2.000 Euro beträgt und meist mit der Kreditkarte hinterlegt werden muss.
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Fazit: Transparenz entscheidender Faktor
Die Wohnmobil-Vermietung von Check24 liegt dank transparenterer Kostendarstellungen und Personalisierungsmöglichkeiten für Suche und Buchung vor den ebenfalls mit gut bewerteten Kandidaten Rent and Travel und CamperDays – die im Gegensatz zu Check24 aber beide keine individuellen Kundenbereiche bieten.
1. Platz: Check24 (camper.check24.de) Testsieger
Check24 bietet diverse Filter auch zur Fahrzeug-Versicherung und Bewertung des jeweiligen Vermieters.
+ Der Camper-Van und Wohnmobil-Vermittler punktet mit einer umfangreichen Suche.
- Etwas wenige Informationen zum Wunsch-Camper (keine Videos, keine 360 Grad-Innenansicht).
Ergebnis: gut (2,3)
2. Platz: Rent and Travel (www.rentandtravel.de)
Für eine Vermietung lässt sich per Kontaktformular auch eine individuelle Beratung (per Telefon) anfragen.
+ Gute Angebote für spezielle Deals.
- keine Personalisierungsoptionen möglich
Ergebnis: gut (2,4)
3. Platz: CamperDays (www.camperdays.de)
Sehr gutes Miet-Angebot, inklusive einfacher und umfangreicher Suchfunktionen.
+ Abholung und Abgabe an unterschiedlichen Orten möglich.
- Zusatzwünsche müssen erst postalisch bestätigt werde
Ergebnis: gut (2,5)
4. Platz: Roadsurfer (roadsurfer.com/de)
Camper können hier auch über lange Zeiträume gemietet werden, und auch Käufe sind möglich.
+ Transparente und verbraucherfreundliche Stornierungsbedingungen
- keine integrierten Wohnmobile oder Fahrzeuge mit Alkoven im Angebot.
Ergebnis: befriedigend (2,6)
5. Platz: McRent (www.mcrent.de)
Transparent: Stets im Mietpreis enthalten sind unter anderem alle Kilometer, Außenreinigung, Fahrradträger.
+ Portal bietet Personalisierungsoption, etwa zur Zahlungsabwicklung und zur Buchungshistorie.
- Nach Verfügbarkeit kann auch ein kleines Fahrzeug zur Verfügung gestellt werden (Preisdifferenz wird dann erstattet).
Ergebnis: befriedigend (2,8)
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