Berlin. Kriebelmücken verbreiten sich in Deutschland immer mehr. Doch wie gefährlich sind die fliegenden Blutsauger und was hilft gegen sie?
Auf den ersten Blick wirken sie wie kleine Stubenfliegen. Doch Kriebelmücken nerven nicht nur, sie saugen Blut. Ihr Stich ist dabei genauso schmerzhaft wie der von Zecken und kann für den Menschen gefährlich werden.
Kriebelmücken kommen weltweit vor – 57 der rund 2400 verschiedenen Arten wurden dabei bislang in Deutschland entdeckt. Dabei erwarten Forscher, dass sich die Insekten hierzulande durch den Klimawandel weiter verbreiten. Insbesondere jene Arten, die auf Weiden leben und dort vor allem Nutztiere wie Rinder, Pferde und Schafe attackieren. Doch auch an Flüssen und Bächen kommen die fliegenden Blutsauger vor.
Ähnlich wie Stechmücken benötigen weibliche Kriebelmücken Blut zur Fortpflanzung. Doch anders als Stechmücken stechen Kriebelmücken nicht ihre Opfer, sondern beißen die Haut mit ihren scharfen Mundwerkzeugen auf. Anschließend saugen sie das austretende Blut auf. Damit das Opfer nichts spürt, injizieren sie in die Wunde ihren Speichel, der das Opfer betäubt und die Blutgerinnung behindert.
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Kriebelmücken können Krankheiten übertragen
Kriebelmückenbisse sind in der Regel größer als Stiche von Stechmücken. Rund um den Biss, der durch einen Blutpunkt oder Bläschen sichtbar wird, schwillt die Haut an und rötet sich. Auch Quaddeln und ein Bluterguss sind möglich. Wenige Minuten nach dem Biss spürt das Opfer meist Schmerzen und Jucken.
In Afrika ist die Kriebelmücke als Überträger der Onchozerkose (Flussblindheit) bekannt. Diese löst Augenschäden aus, die schlimmstenfalls zur Erblindung führen können. Die Krankheit ist in Europa bislang nicht nachgewiesen. Allerdings untersuchen Forscher derzeit noch, ob die hier lebenden Kriebelmückenarten andere Viren, Bakterien oder Parasiten übertragen können. So wurden vereinzelt in Körpern von Kriebelmücken bereits Borreliose-Erreger gefunden.
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DaKs holft bei einem Biss
Doch neben möglichen Krankheitserregern kann der Speichel der Mücken allergische Reaktionen auslösen – insbesondere, die Kriebelmücke eine Person schon einmal gebissen hat und die Person so entsprechend allergisch sensibilisiert ist. Neben Schwellungen kann es schlimmstenfalls zu Atemnot, Blutdruckabfall und einem Schock kommen. Sollten Symptome wie Fieber und Unwohlsein auftauchen oder die Bissstelle sich stark erwärmen, sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen.
Auch wenn der Juckreiz groß ist, sollten Betroffene der Wiedersuchung verstehen, die Bisswunde aufzukratzen – dadurch können Erreger eindringen, die schlimmstenfalls eine Blutvergiftung auslösen können. Stattdessen helfen eine Kühlkompresse und entzündungshemmende Salben, den Juckreiz zu lindern.
Um gesundheitlichen Folgen vorzubeugen, sollte ein Kriebelmückenbiss schnellstmöglich behandelt werden. Die Bissstelle sollte gesäubert und desinfiziert werden – zur Not hilft hier auch Spucke. Ein Pflaster kann zudem das weitere Eindringen von Schmutz und ein Scheuern durch Kleidung verhindern.
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So kann man sich schützen
Doch bevor einem eine Kriebelmücke beißt, kann man sich auch mit ein paar einfachen Tricks schützen: Da die Mücken mit ihren Beißwerkzeugen keine Kleidung durchdringen können, bieten luftige langärmlige Oberteile und lange Hosen einen guten Schutz. Freie Körperstellen können mit Insektenschutzmittel eingerieben werden – hier helfen auch Mittel gegen Stechmücken. Manche Inhaltsstoffe, wie Diethyltoluamid (DEET), sind allerdings schädlich für die Umwelt.
Zudem ist man in Gebäuden vor Kriebelmücken weitgehend sicher, denn in Innenräume verirren sich diese nur selten. Bei Urlaub in naturnahen Gebieten oder Camping am Wassern kann es jedoch sinnvoll sein unter einem großen Moskitonetz zu schlafen.