Berlin. Ein Vogelgrippe-Erreger sorgt aktuell für Diskussionen über Rohmilch. Welche Unterschiede zu pasteurisierter Milch bestehen.
Ob bei Weichkäse, Blauschimmelkäse oder purer Milch: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat ihre bestehende Empfehlung bekräftigt, statt Rohmilchprodukten pasteurisierte Milchprodukte zu konsumieren. Aktueller Anlass dafür ist der Vogelgrippe-Erreger H5N1, der in großen Mengen in der Rohmilch infizierter Kühe festgestellt worden ist, und mit dem sich kürzlich auch ein Mensch infiziert hat. Wie er sich ansteckte, ist bislang zwar unklar, aber die Leiterin des globalen Influenza-Programms der WHO, Wenqing Zhang, mahnte dennoch, Vorsichtsmaßnahmen im Umgang mit Lebensmitteln seien wichtig. So sollten Menschen keine Rohmilch, sondern „nur pasteurisierte Milch und Milchprodukte“ zu sich nehmen.
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Rohmilch und pasteurisierte Milch: Diese Unterschiede gibt es
Rohmilch bezeichnet die Milch, wie sie aus dem Euter von Rindern, Schafen und Ziegen kommt; sie wird also weder erhitzt noch einer anderen Behandlung in der Molkerei unterzogen. Daher könne es laut Verbraucherzentrale vorkommen, dass sie trotz strenger Hygienevorschriften für die Herstellung Krankheitserreger wie Listerien enthält, die sonst bei der Erhitzung von Milch abgetötet werden.
Außerdem kann Rohmilch mit anderen krankmachenden Bakterien wie zum Beispiel Salmonellen, Campylobacter oder enterohämorragischen Escherichia coli (EHEC) kontaminiert sein, warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung. Diese Keime könnten zum Teil schwere Erkrankungen auslösen. Insbesondere „empfindlichen Verbrauchergruppen“ wie älteren und immungeschwächten Menschen, Schwangeren und Kindern rät das Bundesamt für Verbraucherschutz daher, „generell auf den Verzehr von Rohmilchprodukten zu verzichten“.
Stattdessen sollten Verbraucher sogenannte pasteurisierte Milch konsumieren. Damit ist ein Verfahren gemeint, bei dem Milch für 15 bis 30 Sekunden auf 72 bis 75°C erhitzt und danach sofort wieder abgekühlt wird. Mikroorganismen und Keime werden durch diesen Pasteurisierungs-Prozess – der in der Europäischen Union gesetzlich vorgeschrieben ist – abgetötet. Danach ist die Milch, auch bekannt als “traditionell hergestellte Frischmilch“, gekühlt bis zu zehn Tage haltbar.
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Rohmilch: Bei welchen Produkten Sie vorsichtig sein sollten
Im Handel werden die meisten Milchprodukte wie Joghurt, Frischkäse oder Quarkprodukte heutzutage nur aus pasteurisierter Milch hergestellt und können daher unbedenklich verzehrt werden. Einige Produkte, wie vor allem Käse, werden jedoch aus Rohmilch gewonnen und sind ebenfalls im Supermarkt erhältlich. Diese Käsesorten werden nach Angaben des Landeszentrums für Ernährung Baden-Württemberg typischerweise aus Rohmilch hergestellt:
- Camembert
- Feta
- Limburger
- Racelette
- Tilsiter
- Roquefort
- Allgäuer Emmentaler
- Allgäuer Bergkäse
- Allgäuer Emmentaler
- Parmesan
- Le Gruyére
Alle Lebensmittel, die aus Rohmilch hergestellt wurden, müssen sowohl im Supermarkt als auch im Hofladen oder der Käsetheke mit dem Hinweis „Aus Rohmilch hergestellt“ gekennzeichnet sein. Ist auf der Packung kein Hinweis dieser Art vorhanden, wurde der Käse aus pasteurisierter Milch gewonnen. Wer jedoch auf Nummer sicher gehen will, sollte vor dem Kauf nachfragen oder ein anderes Milchprodukt kaufen.
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