Essen. Gute Laune trotz grauer Tage: Experten verraten, wie Spaziergänge und Musik die Stimmung im Herbst aufhellen und der Herbstblues verfliegt.
- Schneller da als erwartet: Der Herbst bringt dunkles, graues Wetter mit sich.
- Damit einhergehend kommt oft auch der Herbstblues – schlechte Stimmung und Antriebslosigkeit sind angesagt.
- Experten verraten, wie Sie dem Herbstblues entgegenwirken können.
Er kommt nicht überraschend, ist aber dennoch von manchen Menschen gar nicht gerne gesehen: der Herbst. Ihn einfach auszuladen, ist unmöglich. Wir sehen schon das Laub fallen, die Tage kürzer werden und die Laune Richtung Nullpunkt sinken.
Doch alles halb so wild. Mit ein paar Tricks lässt sich der Herbstblues austanzen. Drei Fachleute der Kliniken Essen-Mitte erklären, wie sich mehr Wohlfühlmomente in die dunklen Monate bringen lassen: Lungenarzt Dr. Georg Nilius sowie die Professoren Martin Schäfer und Christof Specker aus der Psychiatrie und Rheumatologie. Hinweis: Dieser Artikel ist erstmals im September 2018 erschienen.
1. Gegen den Herbstblues: Schon eine halbe Stunde Bewegung hilft
Selbst wenn sich die Sonne nicht blicken lässt, tut ein Spaziergang gut. Laut Studien hilft eine halbe Stunde an der Luft, um die Laune zu heben – auch wenn der Himmel grau ist. „Sport oder regelmäßige leichte Bewegung stärken das Immunsystem. Das Gedächtnis wird angeregt und das Selbstbewusstsein gestärkt“, erklärt Martin Schäfer.
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2. Auch im Herbst gilt: „So viel Licht aufnehmen wie möglich“
Natürlich überraschen auch Oktober und November mit goldenen Momenten. Doch oft erscheint der Herbst so, als hätte der Himmel dauerhaft das Licht ausgeknipst. „Wir sollten so viele Sonnenstrahlen aufnehmen wie möglich“, rät Schäfer. Wer zu leichten Stimmungstiefs in dieser Zeit neigt, könnte auch von einer Lichttherapielampe profitieren.
3. Musik tut gut und verbessert die Laune
Niederländische und kanadische Wissenschaftler haben nachgewiesen, dass bestimmte Lieder guttun und die Laune verbessern. Auf einer Musikliste könnten demnach diese Songs stehen: „Good Vibrations“ (Beach Boys), „Dancing Queen“ (Abba), „Don’t Stop me now“ (Queen), „Walking on Sunshine“ (Katrina and the Waves) oder auch „I will survive“ (Gloria Gaynor).
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4. Auf eine vitaminreiche Ernährung achten, aber auch Schokolade ist mal erlaubt
Christof Specker empfiehlt folgenden Speiseplan (eigentlich immer, aber jetzt ganz besonders): „Eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung. Sie fördert das Wohlbefinden.“ Das heißt: Viel Obst und Gemüse, auf Kohlenhydrate achten, die schnell wieder Energie geben. Ab und zu sei auch Schokolade erlaubt.
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5. Auszeiten gönnen: Sauna, Massage oder einfach aus dem Fenster schauen
Genießen hat nicht immer etwas mit Essen und Trinken zu tun. Die Experten empfehlen, sich Auszeiten zu gönnen. Ein Besuch in der Sauna, Abtauchen im Whirlpool oder eine Massage entspannen und stärken die Abwehrkräfte. Jeder sollte sich Zeit frei halten für Dinge, die er mag. Und wenn es zehn Minuten sind, um einfach nur aus dem Fenster zu schauen und die Gedanken sich selbst zu überlassen.
6. Ausflüge planen und Gesellschaft suchen
Martin Schäfer legt seinen Patienten gerne einen Ausflug nahe. „Vielleicht ein Wochenende im Sauerland“, sagt er. Auch Singen im Chor könne beispielsweise die Stimmung verbessern und gegen Müdigkeit sowie depressive Gefühle helfen.
7. Grippewelle: Vorsicht ist besser als Nachsicht
Die nächste Grippe kommt bestimmt. Im Glück ist, wer rechtzeitig die Schranke vor ihr schließt. „Die Luft wird trockener, die Atemwege sind nach dem warmen Sommer gereizt. Viren und Bakterien sind im Umlauf. Chronische Kranke und Menschen über 60 Jahre sollten zur Grippeschutzimpfung gehen. Sie schützen sich selbst und die Menschen in ihrer Nähe“, sagt Georg Nilius.
8. Nicht zu viele Aufgaben vornehmen
Wer unter saisonalen Depressionen leidet, sollte sich im Herbst nicht zu viele Aufgaben vornehmen. Das rät Sabine Köhler, Vorsitzende im Berufsverband Deutscher Nervenärzte, in einem Beitrag in der „Apotheken Umschau“. So ließe sich vermeiden, dass das Stresslevel zu hoch wird. In speziellen Kursen lässt sich besseres Stressmanagement trainieren, sagt sie.
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9. Farbakzente setzen für gute Laune im grauen Herbst
Wer Grau in Grau bevorzugt, kann an verregneten Tagen alles so lassen wie es ist. Allen anderen wird empfohlen, mit farbigen Akzenten gute Laune in das Heim zu holen. Ein Herbststrauß, Sonnenblumen oder Kürbisdeko heben die Stimmung. Ähnliches gilt für den Kleiderschrank. Lila, Rot, Grün und Gelb gelten als Trendfarben für den Herbst und Winter. Schmutziggrau eher nicht.
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