San Francisco. USA dringen auf eine Einigung zwischen Israel und Hamas, noch unter Präsident Biden? Nachfolger Trump soll laut einem US-Bericht mitspielen.
Nach dem Waffenstillstand mit der Hisbollah im Libanon dringt US-Präsident Joe Biden darauf, dass Israel sich mit der Hamas im Gazastreifen verständigt. Der krönende Abschluss seiner Präsidentschaft könnte leicht von seinem gewählten Nachfolger Donald Trump torpediert werden. Aber wie das US-Portal Axios meldet, will Trump eine konstruktive Rolle spielen.
Der einflussreiche republikanische Senator Lindsey Graham sagte Axios, Trump wolle so schnell wie möglich ein Abkommen zur Freilassung der Geiseln, auch vor seinem Amtsantritt. Wörtlich sagte Graham, Trump unterstütze einen Waffenstillstand, der einen Geiseldeal beinhaltet. „Er möchte, dass dies jetzt passiert.“
Graham ist gerade von seiner zweiten Reise in den Nahen Osten in diesem Monat zurückgekehrt, bei der er den saudischen Kronprinzen Mohammed Bin Salman und den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu getroffen hatte. In Kairo wird heute eine Hamas-Delegation erwartet.
Lösung mit den arabischen Staaten
Die Ägypter wollen die Chancen für einen Waffenstillstandsabkommen und eine Freilassung von Geiseln, aber auch israelischen Gefangenen ausloten. Nachdem die Hisbollah sich mit Israel verständigt hat, ist die Hamas zunehmend isoliert. Auch der Iran hat sich zuletzt zurückgehalten.
Die US-Strategie ist, Israel und Saudi-Arabien zusammenzubringen, also daran anzuknüpfen, was sich vor dem Angriff der Hamas auf Israel im Oktober 2023 abzeichnete. Damals wurde weltweit die These vertreten, dass die Hamas mit dem Angriff just eine Annäherung zwischen Israel und der arabischen Welt verhindern wollte.
Noch 100 Geiseln bei der Hamas
Graham mahnte, jedes saudi-israelische Friedensabkommen müsse eine palästinensische Komponente enthalten. „Die beste Versicherung gegen die Hamas ist nicht eine israelische Wiederbesetzung des Gazastreifens, sondern eine Reform der palästinensischen Gesellschaft.“ Und die einzigen, die das könnten, seien die arabischen Länder“, so Graham.
Trump wolle sich auf die Freilassung der schätzungsweise 101 Geiseln, darunter sieben Amerikaner, konzentrieren. Der israelische Geheimdienst geht davon aus, dass etwa die Hälfte von ihnen noch am Leben ist.
Biden und Trump stimmen sich ab
Biden und Trump haben über den Nahost-Konflikt während ihres zweistündigen Treffens im Oval Office geredet. Auch ihre jeweiligen Sicherheitsberater stimmten sich dazu ab, ebenso die Nahostgesandten des amtierenden und des künftigen US-Präsidenten.
Über Biden heißt es, er wolle bis zu seinem letzten Tag im Amt auf eine Einigung drängen, selbst, wenn Trump den Erfolg einfahren sollte. Netanjahu soll ihm gesagt haben, er wolle eine Einigung mit der Hamas versuchen.
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