Berlin. Eine Deutsche wurde am Flughafen Mallorca vom Grenzschutz aufgehalten. Die Beamten staunten nicht schlecht, als sie ihr Gepäck öffneten.

Die Beamten des spanischen Grenzschutzes dürften nicht wenig gestaunt haben, als sie Ende Oktober die Gepäckstücke einer Dame am Flughafen von Palma de Mallorca unter die Lupe nahmen. Denn was alsdann zum Vorschein kam, hatte nicht nur einen hohen Sachwert – es handelt sich um ein wichtiges historisches Erbe der Baleareninsel.

Mehr als 1000 archäologische Fundstücke fand die spanische Grenzpolizei Guardia Civil. Der Verdacht: Die Beschuldigte wollte die kostbaren historischen Güter außer Landes schaffen, um sie zu Geld zu machen. Wie die Zeitung „Ultima Hora“ berichtet, soll es sich bei der Frau um eine 60-jährige Deutsche handeln, die auf ihrem Weg in die Heimat am Flughafen gestoppt wurde.

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Mallorca: Deutsche hatte zwei Säcke voller Münzen dabei

Die Fundstücke stammen aus verschiedenen Teilen Mallorcas, sagte Francisco Manuel Díaz, Leiter des Grenzschutzes auf den Balearen, der spanischen Zeitung. Sie können sowohl vom Land als auch aus den Gewässern rund um Mallorca stammen. „Ausgeschlossen ist, dass sie auch von anderen Orten kommen können“, so der Beamte.

Deutsche (60) mit riesigem Mallorca-Schatz gestoppt
Über 1000 Fundstücke stellte die Grenzpolizei sicher. © Screenshot | Guardia Civil

Laut „Ultima Hora“ wurde die Deutsche zunächst mit zwei Säcken voller Münzen am Flughafen erwischt. Später durchsuchten Beamte des Naturschutzdienstes das Haus der Verdächtigen. Sie stellten unter anderem Münzen, Amphoren, Lampen, Gefäße, Schmuck, Figuren und Schwerter sicher, wie die Guardia Civil zunächst in einer Mitteilung bekanntgab. Laut „Ultima Hora“ stammen die Fundachen aus der Zeit etwa 3000 Jahre vor Christus. Ihr Wert? „Unkalkulierbar“, so Díaz gegenüber der spanischen Zeitung. Besonders problematisch sei es, dass die Fundorte der Objekte unbekannt sind. Sie hätten keinen Nutzen, solange der Ausgrabungsort nicht bekannt und untersucht werden könne.

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Sollte sich bewahrheiten, dass die Deutsche die über 1000 archäologischen Fundstücke außer Landes schaffen wollte, erwartet die 60-jährige mindestens eine Geldstrafe, wenn nicht so sogar Gefängnis. Laut Díaz können Freiheitsstrafen von sechs Monaten bis zu drei Jahren verhängt werden. In besonders schweren Fällen könne das Gericht sogar verlangen, den entstandenen Schaden zu ersetzen.

Deutsche (60) mit riesigem Mallorca-Schatz gestoppt
Am Flughafen war die Frau zunächst mit Münzen erwischt worden. © Screenshot | Guardia Civil

Die Fundstücke würden von der Guardia Civil zunächst katalogisiert und einer zuständigen Behörde übergeben, gaben die Grenzschützer bekannt. Ziel jedoch sei es, die Historie den Bürgern der Balearen zugänglich zu machen. Sprich: Die gut 1000 Fundstücke werden im Museum von Mallorca einen angestammten Platz finden.

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