Berlin. Dass Schrecken wie der in Valencia als Folge des Klimawandels vorhergesagt wurden, ist kein Trost. Aber es muss Motivation sein, zu handeln.
Die Gleichung ist einfach. Mit jedem Grad Celsius, um das sich Luft erwärmt, kann sie sieben Prozent mehr Feuchtigkeit aufnehmen. Der französische Forscher Émile Clapeyron beschrieb den dahinter liegenden physikalischen Zusammenhang 1834 zum ersten Mal. Clapeyron starb 1864. Es blieb ihm erspart zu sehen, was dieser Zusammenhang in einer inzwischen 1,3 Grad wärmeren Welt bedeutet.
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Mehr Feuchtigkeit in der Luft bedeutet: mehr Niederschlag. Und in Zeiten des menschengemachten Klimawandels heißt das immer häufiger extreme Niederschläge. Jetzt traf es Spanien. Forschende sind sich einig, dass die Effekte des Klimawandels die Regenfälle um Valencia verstärkt haben. Genau so, wie es Wissenschaftlerinnen und -wissenschaftler seit Jahrzehnten es vorgesagt haben.
Die Bilder von Valencia werden nicht die letzten Bilder von klimabedingter Zerstörung sein
Und obwohl die Folgen von immer weiter steigenden Treibhausgasemissionen seit Jahren absehbar sind, gelingt es noch immer nicht, sich angemessen darauf vorzubereiten. Lange wurde gebaut, ohne Gedanken an die Katastrophen, die kommen würden. Nach einer Auswertung des spanischen Online-Mediums El Diario aus dem vergangenen Jahr befinden sich rund 1,03 Millionen Wohnungen in Spanien in flutgefährdeten Gebieten, viele davon in Überschwemmungsgebieten von Flüssen oder an Küsten.
Für die Menschen in den betroffenen Gebieten ist all das kein Trost. Es hilft ihnen nicht, zu wissen, dass die Menschheit Katastrophen wie diese sehenden Auges nicht nur hingenommen, sondern befeuert hat. Es bringt die Toten nicht zurück, es baut die Häuser nicht wieder auf, es heilt nicht den Schmerz und das Trauma.
Und die Bilder von Valencia werden nicht die letzten sein, die Szenen der klimabedingten Zerstörung zeigen. Aber es muss das Ziel, dass es so wenige werden wie möglich. Besserer Katastrophenschutz, echte Klimaanpassung und entschlossenes Handeln, um die Emissionen zu senken – das sind jetzt die Aufgaben, national, europäisch, global. Damit so wenig Menschen wie möglich mit dem Wissen leben müssen, dass ihr Verlust vermeidbar gewesen wäre.
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