Berlin. Im Netz kursieren schlimme Bilder der Hinrichtung eines ukrainischen Soldaten. Experten halten den Fall für glaubhaft. Ermittlungen laufen.
Die Ukraine hat Teile der russischen Grenzregion Kursk erobert und verteidigt die Gebietsgewinne – ungeachtet einer Gegenoffensive mit schätzungsweise 38.000 russischen Soldaten. Nun haben Russen offenbar auf barbarische Art Rache genommen.
Im Netz kursieren drastische Fotos, die offenbar einen ukrainischen Soldaten zeigen, der mit einem Schwert hingerichtet wurde. Auf dem Schwert steht in kyrillischer Schrift „für Kursk“.
84 Fälle von Hinrichtungen
Das angesehene amerikanische Institute for the Study of War greift den Verdachtsfall auf. In Kiew hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen aufgenommen.
Die Gräueltat wäre mitnichten ein Einzelfall im Ukraine-Krieg. Insgesamt gehen die Strafverfolgungsbehörden 84 Fällen von Hinrichtungen nach. Sie würden allesamt eindeutig gegen das Völkerrecht verstoßen.
Schwerer Verstoß gegen das Völkerrecht
Die Genfer Konvention über Kriegsgefangene verbietet die „Verstümmelung, grausame Behandlung und Folter“ von Kriegsgefangenen. Erst recht missbilligt das Kriegsrecht die Hinrichtung von Personen, die eindeutig außer Gefecht sind.
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Auf den Fotos ist ein Mann in ukrainischer Uniform zu sehen, der auf einer mit Trümmern übersäten Straße liegt. Er ist unbewaffnet, um die Handgelenke einer seiner blutbefleckten Arme ist Klebeband zu sehen. Aus seiner Brust ragt ein mittelalterliches Schwert.
Von Putins Kommandeuren geduldet?
Einige User vermuten, dass das Bild in Nowohrodiwka im Raum Donezk entstand. Der Ermittlungsleiter am Centre for Information Resilience, Benjamin Strick, hat den Standort geolokalisiert. Der US-Sender CNN hat ihn nach eigenen Angaben verifiziert. Nowohrodivka war Schauplatz heftiger Kämpfe und erst Anfang September von Russlands Truppen eingenommen worden.
Das US-Institut kommt regelmäßig zu dem Schluss, dass die Kommandeure von Kremlchef Wladimir Putin entweder eigenmächtig solche Taten anordnen oder sie zumindest dulden. Der ukrainische Generalstaatsanwalt Andriy Kostin schrieb auf X, Russland demonstriere „seine brutale Grausamkeit und missachtet zynisch jegliche Werte und Normen der zivilisierten Welt.“
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