Berlin. Der Ex-Präsident steht seit Bidens Rückzug mit dem Rücken zur Wand. Deshalb muss Harris in den nächsten Wochen mit allem rechnen.
Es ist nicht zu übersehen, dass Joe Bidens Rückzug von der Präsidentschaftskandidatur der Demokraten Donald Trump mächtig ins Schwitzen gebracht hat. Sein kompletter Wahlkampf war auf den „alten Mann, der nicht mehr kann“ abgestellt. Jetzt ist er plötzlich der älteste Bewerber fürs Weiße Haus, den es je gab. Und er wäre, sollte er tatsächlich gewählt werden, der älteste US-Präsident aller Zeiten.
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Donald Trump hat längst bewiesen, dass er alles tun wird, um diese Wahl nicht zu verlieren. Er kennt keine Tabus bei der Wahl seiner Mittel. Sexismus, Lügen, Drohungen – er hat auch in der Vergangenheit nichts ausgelassen. Deshalb kann es nicht wirklich verwundern, dass er nun, beim Versuch, gegen die wachsende Popularität von Kamala Harris anzukommen, auch noch rassistisch wird.
Harris wird damit gerechnet haben, sie nennt ihn nur noch „weird“ – seltsam. Das steht im wohltuend freundlich untertriebenen Kontrast zu seinem unerträglichen Wortgeschwader. Und spricht vielen Menschen aus dem Herzen.
Harris macht bisher alles richtig. Die demokratische Partei sieht einen Hoffnungsschimmer am Horizont und spekuliert damit, die Obama-Wähler-Koalition wieder herstellen zu können. Ganz vorsichtig zeichnet sich ab, dass Harris die enttäuschten und abgewanderten Afro-Amerikaner zurückgewinnen könnte und die jungen Wählerinnen und offenbar auch die Latinos.
Mit dieser Koalition könnte man die Wahl gewinnen, das weiß auch Trump und reagiert entsprechend. Er will mit einen Provokationen deutlich machen: Harris, die „Inderin“, ist keine von uns. Die Amerikaner sollten ihn im November eines Besseren belehren.