Belgorod/Berlin. Mit einem Einsatz in der Ukraine können russische Gefangene ihre Strafe verkürzen. Neun von ihnen haben das jetzt zur Flucht genutzt.

Um angesichts der hohen Verluste in der Ukraine weitere Männer für die Armee zu mobilisieren, setzt Russland auch auf Strafgefangene. Diese können sich für einen Militärdienst in der Ukraine melden und bekommen – sofern sie diesen überleben – den Rest ihrer Strafe erlassen.

Hierfür werden die Gefangenen auch militärisch auf Truppenübungsplätzen ausgebildet. Doch nun hat eine Gruppe von russischen Straftätern ihre Ausbildung genutzt, um aus der Gefangenschaft zu entfliehen. Die neun Männer seien von dem Übungsgelände in der südrussischen Region Belgorod verschwunden, berichten russische Medien.

Ukraine-Krieg: Auch Ukraine setzt auf Straftäter

Der regionale Telegram-Channel „Pepel“ veröffentlichte Namen und Fahndungsfotos der geflohenen Gefangenen. Demnach war auch eine Belohnung ausgeschrieben für Hinweise, die zur Ergreifung der Männer führen. Die Suche nach den Geflüchteten sei bisher erfolglos geblieben. Es wird jedoch angenommen, dass sie sich in der Region aufhalten. Sie saßen wegen Mord, Raub und Drogenhandel im Straflager.

Seit Beginn von Russlands Krieg gegen die Ukraine sollen auf russischer Seite schon Zehntausende Strafgefangene an der Front getötet worden sein. Inzwischen setzt nicht nur Russland, sondern auch die Ukraine Straftäter für die Kämpfe an der Front ein. Allerdings gibt es dafür strenge Einschränkungen: Mörder und Drogenhändler etwa dürfen sich nicht zum Fronteinsatz melden.

Lesen Sie auch: Wie steht es um Putins Armee? Britischer General wagt Prognose