Tel Aviv. Die Sirenen im Großraum Tel Aviv heulten auf: Die Terrororganisation Hamas griff erstmals seit Ende Januar mit Raketen an.
Erstmals seit vier Monaten hat die islamistische Terrororganisation Hamas erneut Raketen auf den Großraum Tel Aviv gefeuert. Im Stadtzentrum waren mehrere Explosionen zu hören. In mehreren Städten im Großraum der Küstenmetropole gab es Raketenalarm.
Nach israelischen Militärangaben wurden acht Raketen aus der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens auf die israelische Küstenmetropole abgefeuert. Mehrere Geschosse seien von der Raketenabwehr abgefangen worden. Zwei Frauen wurden nach Angaben von Sanitätern leicht verletzt, als sie in Schutzräume eilten. Zuletzt war Tel Aviv am 29. Januar mit Raketen aus dem Gazastreifen angegriffen worden.
Der bewaffnete Arm der Hamas erklärte, er habe einen „großen Schwall Raketen“ auf die israelische Metropole Tel Aviv abgefeuert. Es handele sich dabei um eine Reaktion „auf die zionistischen Massaker gegen Zivilisten“, hieß es in der Erklärung der Essedin-al-Kassam-Brigaden.
Verhandlungen über Geiselfreilassung und Waffenruhe festgefahren
Die festgefahrenen Verhandlungen über eine Geiselfreilassung und Waffenruhe werden Medienberichten zufolge möglicherweise kommende Woche wieder aufgenommen. Die Unterhändler der USA, Israels und Katars hätten sich am Ende ihres Treffens in Paris auf einen Neustart der Gespräche im Verlauf der nächsten Woche geeinigt, berichtete die „Times of Israel“ unter Berufung auf einen israelischen Beamten. Es gebe „neue Vorschläge“.
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Auch US-Beamte hätten von Fortschritten bei den Bemühungen um eine Wiederaufnahme der indirekten Verhandlungen gesprochen, es gebe aber noch keinen Termin, meldete das US-Nachrichtenportal „Axios“. Derweil setzt Israels Armee die Kämpfe im Gazastreifen fort – ungeachtet der Aufforderung des Internationalen Gerichtshofs (IGH), den Einsatz in Rafah im Süden des Küstenstreifens sofort zu beenden.
Massenproteste gegen Netanjahu in Israel
Unterdessen kam es in der Nacht in mehreren Städten in Israel erneut zu Massenprotesten gegen die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Wie die „Times of Israel“ berichtete, forderten die Demonstranten den Rücktritt von Netanjahu, vorgezogene Wahlen und eine Einigung über die Freilassung der von der islamistischen Hamas in Gaza festgehaltenen Geiseln.
Bei einer zentralen Kundgebung in Tel Aviv mit nach Angaben der Organisatoren mehr als 80.000 Teilnehmern sei es zu Festnahmen gekommen, hieß es. Die Protestler warfen Netanjahu vor, vor dem Überfall der Hamas am 7. Oktober im israelischen Grenzgebiet Warnungen ignoriert zu haben. (dpa/AFP)
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