New York. An der New Yorker Columbia University hatten sich Protestierende verbarrikadiert. Die Besetzung wurde beendet, es gab Festnahmen.
Nach der Eskalation propalästinensischer Proteste an der New Yorker Elite-Universität Columbia ist ein Großaufgebot der Polizei gegen die Studierenden vorgerückt. Am Dienstagabend (Ortszeit) strömten hunderte Einsatzkräfte auf den Campus im Norden Manhattans. Die Beamten drangen auch in das von Demonstranten besetzte Universitätsgebäude ein, es gab mehrere Festnahmen. Dutzende Zelte in dem sogenannten Solidaritätscamp auf dem Gelände wurden von den Einsatzkräften durchsucht.
Protestierende verschanzen sich im Uni-Gebäude
Am Vortag hatte es martialische Szenen an der Universität gegeben, als vermummte Personen mit schwarz-weißen Palästinensertüchern Fensterscheiben zertrümmerten und gewaltsam in das Gebäude eindrangen.
Laut der Uni-Zeitung „Columbia Spectator“ waren es mehrere Dutzend Protestierende die die Eingänge mit Holztischen und Stühlen verbarrikadierten und Türen mit Kabelbindern zubanden. Vor dem Gebäude hielten sich Demonstrantinnen und Demonstranten auf, einige versammelten sich zu einer Mahnwache und skandierten die propalästinensische Parole „From the River to the Sea“. Die Besetzung folgte als Reaktion auf das Vorhaben der Universitätsleitung, demonstrierende Studenten zu suspendieren.
Auf dem Kurznachrichten X (vorher Twitter) hatten die Besetzer ihre Forderungen formuliert. Die Universität müsse jedwede finanzielle Unterstützung für Israel beenden. Der Hintergrund: Zahlreiche Elite-Universitäten investieren ihr Geld in US-Rüstungsunternehmen, die auch Waffen für die Regierung von Benjamin Netanjahu produzieren.
Vor knapp zwei Wochen hatte ein Einsatz der New Yorker Polizei an der Columbia bereits für Aufsehen und Kritik gesorgt, in der Folge kam es in Dutzenden Universitäten in den USA zu Protesten und dem Aufbau von Zeltlagern. Seitdem wurden landesweit laut „New York Times“ mehr als 800 Menschen festgenommen, darunter auch Hochschulpersonal. Einigen wird Antisemitismus und die Verharmlosung der islamistischen Hamas vorgeworfen, deren Ziel unter anderem die Vernichtung des Staates Israel ist.
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Die Hamas hatte am 7. Oktober vergangenen Jahres etwa 1200 Menschen getötet und mehr als 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Israel reagierte daraufhin mit einer Bodenoffensive und Luftschlägen in dem Küstengebiet. Durch die Angriffe Israels wurden nach Angaben der von Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörden seit Kriegsbeginn etwa 34.500 Menschen getötet.
mit dpa