Berlin. Die Fahndung nach Burkhard Garweg läuft weiter. Möglicherweise ist er mit einem gefälschten Pass aus eigener Herstellung auf der Flucht.
Ermittler in ganz Deutschland fahnden nach dem mutmaßlichen RAF-Mitglied Burkhard Garweg. Nun wurde bekannt, dass dieser seine für eine Flucht genutzten Dokumente möglicherweise selbst gefälscht haben könnte: Garweg hat in Berlin offenbar eine Fälscherwerkstatt betrieben. In einem als Versteck Garwegs geltenden Bauwagen seien Utensilien und Geräte entdeckt worden, mit denen Dokumente gefälscht werden können, sagte der Chef des die Ermittlungen leitenden niedersächsischen Landeskriminalamtes, Friedo de Vries, der Wochenzeitung „Zeit“. Die Geräte und Werkzeuge seien beschlagnahmt worden und würden aktuell ausgewertet.
Der LKA-Chef sagte zudem, dass Garweg auch jetzt vermutlich mit einer Tarnidentität und einem falschen Pass aus eigener Herstellung unterwegs sei. „Garweg wird sich sehr genau mit der Frage beschäftigt haben, wie er im Falle einer Festnahme wie der Klettes reagiert. Er wird einen Plan für diesen Fall im Kopf gehabt haben“, erläuterte de Vries.
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Garweg lebte offenbar auf Bauwagenplatz in Berlin
Die mutmaßliche frühere RAF-Terroristin Daniela Klette war Ende Februar in Berlin festgenommen worden, wo sie unter falschem Namen lebte. Weiter gesucht wird nach ihren mutmaßlichen Komplizen Garweg und Ernst-Volker Staub, die ebenfalls zur früheren Kommandoebene der RAF gehört und mit Klette gemeinsam Raubüberfälle begangen haben sollen.
Garweg lebte nach Ermittlerangaben ebenfalls in Berlin – offenbar auf einem von Mitgliedern der alternativen Szene genutzten Bauwagenplatz. Als dieser von der Polizei gestürmt wurde, war Garweg schon verschwunden.
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