Berlin. Schon kleine Änderungen an der Heizung können viel Geld sparen. Ein Experte sagt, was sich lohnt und wofür es Geld vom Staat gibt.
Es muss nicht gleich eine neue Heizung sein – manchmal kann man mit kleinen Änderungen schon große Effekte erzielen. Julian Schwark, Schornsteinfeger, Energieberater und Mitglied im Vorstand des Bundesverbands des Schornsteinfegerhandwerks, erklärt, wo man anfangen kann und welche Änderungen am meisten bringen. Schwark spricht an dieser Stelle regelmäßig über aktuelle Themen zu Energie und Heizen. Hier finden Sie die Gespräche mit ihm und weitere Heizungstipps.
Herr Schwark, wenn ich meine Heizung wirtschaftlicher und auch klimafreundlicher machen möchte, aber kein Geld habe für große Umbauten – welche Möglichkeiten habe ich da?
Julian Schwark: Es gibt eine ganze Reihe von Möglichkeiten, Heizungen zu optimieren. Unter die sogenannten „geringinvestiven Maßnahmen“ – die also, die nicht viel Geld kosten – fällt zum Beispiel die richtige Einstellung der Heizung, der hydraulische Abgleich, die Nutzung von smarten Thermostatventilen. Man kann auch mit vergleichsweise kleinen baulichen Maßnahmen viel erreichen.
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Mit welchen denn?
Wenn die Decke hin zum Dachboden oder zum Keller isoliert. Oder noch niedrigschwelliger: Indem man ungedämmte Rohrleitungen dämmt. Das mit den Leitungen kann ein Fachhandwerker bei einer sowieso geplanten Wartung gleich miterledigen. Auch hinter dem Heizkörper an der Wand ist eine zusätzliche Isolierung extrem sinnvoll. Ungedämmt ist das energetisch das Sinnloseste, was man sich vorstellen kann. Die Energie kommt einerseits aus der Nische schlecht in den Raum hinaus, und gleichzeitig ist die Wand dahinter, die nach außen isoliert, nur halb so dünn wie sonst. Mit einer Folie und einer Dämmplatte kann man in so einer Nische viel erreichen.
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Wie viel Effizienzgewinn kann ich mit solchen Änderungen im Idealfall rausholen?
Das hängt vom ab. Wenn vorher alles schlecht war, kann man natürlich gewinnen. Im Mittel gibt es laut Studien im Bestand ein Potenzial von 8,2 Prozent Energie, die man mit solchen Maßnahmen sparen kann. Besonders effektiv ist es übrigens auch, die Pumpe zu tauschen. Die TU Dresden hat vor kurzem berechnet, wie viel Strom man einsparen könnte, wenn man alle Umwälzpumpen in Heizungen austauschen würde gegen moderne Modelle. Das würde 10 Terawattstunden Strom im Jahr sparen – genug, um 1,4 Millionen Wärmepumpen zu betreiben. Nur durch den Austausch der Pumpen! Das kostet für den Einzelnen etwa 450 bis 600 Euro, das amortisiert sich in zwei bis vier Jahren und leistet einen großen Beitrag.
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Gibt es für diese Maßnahmen Geld vom Staat?
Ja, das ist alles förderfähig, das fällt unter „Heizungsoptimierung“, für die man Geld bei der BAFA beantragen kann. Mit einem individuellen Sanierungsfahrplan gibt es 20 Prozent, ohne sind es 15 Prozent.
Kann ich irgendwas davon auch selbst machen, wenn ich handwerklich geschickt bin?
Wer sich beruflich damit beschäftigt und sich wirklich auskennt, kann das tun. Den meisten Leuten würde ich dazu aber nicht raten – man kann bei jeder dieser Maßnahmen auch viel verkehrt machen. Der Weg zum Fachhandwerker ist die sicherste Lösung, um nicht einen Bauschaden auszulösen, den Brandschutz zu beeinträchtigen oder die Heizung so einzustellen, das am Ende gar nichts mehr geht.