Moskau. In ein paar Monaten wird in den USA gewählt. Ausgang: unklar. Russlands Machthaber Putin aber wäre ein bestimmtes Ergebnis recht.
Biden oder Trump? Nach den jüngsten Äußerungen des Ex-Präsidenten, Russland möge in Europa doch machen, was es wolle, könnte man meinen, Wladimir Putin wäre ein wiedergewählter Präsident Donald Trump ganz recht.
Schließlich stellt der die Nato-Beistandsverpflichtung zur Disposition. Nur wer zahlt, darf im Zweifelsfall mit militärischem Beistand der mächtigsten Armee der Welt rechnen.
Doch: Putin wäre es lieber, wenn Joe Biden im Weißen Haus bleiben darf – behauptet er zumindest. In einem Interview für das russische Fernsehen, das der Kreml am Mittwoch vorab auszugsweise veröffentlichte, kritisierte Putin zwar die US-Regierung: „Ich denke, dass die Haltung der jetzigen Administration in höchstem Maße schädlich und falsch“ sei.
Die beiden großen Atommächte liegen in fast allen internationalen Fragen über Kreuz, vor allem aber wegen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine.
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Putin hält Biden für berechenbar
Trotzdem sei ein Sieg Bidens vorzuziehen, sagte Putin. „Er ist der Erfahrenere, er ist berechenbar, er ist ein Politiker alter Schule.“ Allerdings werde Russland mit jedem Präsidenten arbeiten, den das Volk der Vereinigten Staaten wähle. Putin (71) nahm den 81-jährigen Biden auch in Schutz vor Vermutungen, dass dieser nicht mehr gesund genug für sein Amt sei.
Name | Wladimir Wladimirowitsch Putin |
Geburtsdatum | 7. Oktober 1952 |
Geburtsort | Sankt Petersburg |
Amt | Präsident der Russischen Föderation |
Im Amt seit | 2000 (Unterbrechung von 2008 bis 2012) |
Familienstand | Geschieden, mindestens zwei Kinder |
Größe | ca. 1,70 Meter |
Schon bei einem Gipfeltreffen in der Schweiz 2021 habe es geheißen, dass Biden nicht mehr handlungsfähig sei, sagte Putin. „Ich habe nichts dergleichen gesehen.“
Putin: „Europa will umsonst beschützt werden“
Die Äußerungen Putins passen nicht recht zur Politik Russlands in den vergangenen Jahren, die auf den Republikaner Donald Trump gesetzt hat. Trump rühmt sich seines angeblich guten Drahtes zu Putin.
In dem Interview ging der Kremlchef auf Trumps viel kritisierte Äußerung ein, dass er Nato-Bündnispartnern mit geringen Verteidigungsausgaben im Fall eines russischen Angriffs keine amerikanische Unterstützung gewähren würde.
Trump habe seine eigene Sicht darauf, wie sich das Verhältnis der USA und ihrer Verbündeten entwickeln sollte, sagte Putin. Unlogisch daran sei nur die Haltung der Europäer: „Sie wollen, dass die USA sie weiter umsonst beschützen“.
Bei der US-Wahl im kommenden November zeichnet sich eine Neuauflage des Duells Biden gegen Trump von 2020 ab. (pcl/dpa)
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