Berlin. Verzeichnet Moskau erneut einen Verlust auf dem Schwarzen Meer? Die Ukraine meldet den Abschuss der „Caesar Kunikow“. Das ist bekannt.

Mittlerweile liegen Tausende Tonnen Stahl auf dem Grund des Schwarzen Meeres: Während sich im Ukraine-Krieg die Frontlinie im Landesinneren kaum verschiebt, mehren sich die Nachrichten über Erfolge des angegriffenen Landes auf hoher See und an den Küsten.

Dort hatte sich einst Putins mächtige Schwarzmeerflotte die Vorherrschaft über das strategisch wichtige eisfreie Gewässer vor der Küste der annektierten Krim gesichert. Doch der Untergang des Flaggschiffes „Moskwa“ im April 2022 scheint den Anfang vom Ende dieser Hegemonie zu markieren.

Ukraine: Seedrohnen sollen „Caesar Kunikow“ versenkt haben

In der Nacht auf Mittwoch meldete die ukrainische Armee nun die Zerstörung eines weiteren Kriegsschiffes. Die „Caesar Kunikow“ sei vor der Krim attackiert worden, teilte die ukrainische Armee auf Telegram mit. Die Ukrainer hätten das Landungsschiff unweit der Stadt Alupka mit Seedrohnen des Typs Magura V5 attackiert, hieß es vom Militärgeheimdienst HUR. Unabhängig überprüfen ließ sich das Ausmaß der Schäden zunächst nicht. Auch Russland bestätigte den Verlust nicht. Der Kreml erklärte aber, sechs ukrainische Drohnen über dem Schwarzen Meer zerstört zu haben.

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Auf sozialen Netzwerken wie X kursieren Videos, die eine Explosion auf dem Meer zeigen. Auch verschiedene Medien hatten von einer Detonation in den Morgenstunden berichtet. Auf einem verwackelten Schwarz-Weiß-Video des Geheimdienstes HUR ist zu erkennen, wie sich die angegebenen Seedrohnen auf der aufgepeitschten See dem Kriegsschiff nähern. Kurz darauf steigt eine Feuersäule in den Himmel.

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„Caesar Kunikow“ hat Platz für mehrere Panzer und über 100 Soldaten

Sollte das Schiff tatsächlich zerstört worden sein, wäre das ein weiterer Rückschlag für Moskaus Vorzeigeflotte – schließlich ist die „Caesar Kunikow“ keine Unbekannte. Bereits 2012 schickte der Kreml das Kriegsschiff nach Syrien, bevor es später in das Schwarze Meer verlegt wurde. Das Landungsschiff von 1986 soll mit einer Länge von über 100 Metern Platz für 150 Infanteristen bieten. Zusätzlich kann es zehn Panzer des Typs T-55 laden, wie es damals hieß.

Die „Caesar Kunikow“ bei einer Parade 2016 in Sewastopol.
Die „Caesar Kunikow“ bei einer Parade 2016 in Sewastopol. © picture alliance / dpa | Alexei Pavlishak

Im Dezember letzten Jahres hatte die ukrainische Luftwaffe die Zerstörung des Schwesterschiffes „Nowotscherkassk“ gemeldet. Anfang des Monats soll zudem die „Iwanowez“ von ukrainischen Seedrohnen zerstört worden sein. Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte daraufhin eine eigenständige Truppengattung namens „unbemannte Systeme“ ins Leben gerufen.

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