Berlin. Prunkvolle Häuser, ein Wasserfall, Raketenabwehr: Hier sucht Russlands Präsident Erholung. Der neue Nachbar könnte das jedoch ändern.

Es gibt Dinge, die thematisiert der russische Propagandaapparat nicht gerne. Weit oben auf dieser Liste stehen nicht nur die Familienverhältnisse, sondern auch die Besitztümer des russischen Präsidenten. Wladimir Putin verfügt über ein Milliardenvermögen, zu dem Luxus-Yachten und auch verschiedene Anwesen gehören.

Eines dieser Anwesen soll gerade einmal 30 Kilometer entfernt von der Grenze zu Finnland liegen, wie nun das Investigativportal „The Dossier Center“ berichtet. In der historischen Landschaft Karelien war demnach vor mehr als zehn Jahren damit begonnen worden, direkt am Ladogasee ein Luxus-Anwesen mit mehreren Häusern zu errichten, das Putin zur Erholung dienen soll.

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Dem Portal ist es gelungen, Drohnenaufnahmen des Areals anzufertigen. Sie zeigen unter anderem drei große Häuser im modernen Baustil. Hinzu kommen Anlegeplätze für Yachten, ein Badehaus, Helikopterlandeplätze, eine Forellenzucht und ein Stall mit Kühen. So wie das Anwesen angelegt wurde, soll sich Putin auch eines Wasserfalls ermächtigt haben, der eigentlich zu einem Nationalpark gehört, berichtet „The Dossier Center“.

Putins Schattenmann kümmert sich um die Immobilien

Ein weiteres Anzeichen, dass kein gewöhnlicher Oligarch das Luxus-Anwesen bewohnt: Auf dem Anwesen wurde ein Plateau errichtet, das womöglich dazu dient, Platz für ein mobiles Luftabwehrsystem zu bieten. Spuren auf dem Plateau würden exakt übereinstimmen mit denen, die ein Panzir S-1 hinterlassen würde, berichtet die Plattform, ein modernes russisches Kurzstrecken-Flugabwehrraketen-System.

In offiziellen Papieren taucht Putins Name nicht auf. Errichtet wurde das Urlaubsidyll über einen der Schattenmänner des Kreml-Chefs, Juri Kowaltschuk. Über ein kompliziertes Konstrukt von Firmen soll sich Kowaltschuk um die Immobilien Putins kümmern.

Putins Nachbarn: Eine entscheidende Sache hat sich verändert

Das Portal, das über all dies berichtet, nimmt Putin und die Machenschaften der russischen Elite immer wieder ins Visier. Das hat einen einfachen Grund: Geschaffen wurde es von Kreml-Kritiker und Putin-Feind Michail Chodorkowski, der seit knapp zehn Jahren im Exil lebt. Der frühere Oligarch, der mehrfach in Russland inhaftiert war, verfügt selbst über ein beträchtliches Vermögen, dessen Herkunft einige Fragen aufwirft.

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Putin soll das Anwesen in Keralien mindestens einmal im Jahr besuchen, zumindest früher. Seit dem Überfall auf die Ukraine ist der Präsident vorsichtig geworden. Zu seinen Nachbarn, zu denen auch der Oligarch und frühere Chelsea-Eigentümer Roman Abramowitsch gehört, ist nämlich ein weiterer hinzugekommen: die Nato. Im vergangenen Jahr wurde Finnland in das Militärbündnis aufgenommen. Ob Putin jetzt noch Erholung beim Spaziergang am See findet, ist fraglich.

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