Wiesbaden/Berlin. Heizen wird immer teurer. Doch wer ein Passivhaus besitzt, muss sich darum nicht sorgen – es kommt ohne Heizung aus. Dank eines Tricks.

Für Frank Eckhardt und seine Familie sind Energiekosten kein großes Thema. Der 65-jährige Chorleiter schätzt sie auf 350 bis 400 Euro im Jahr. In seinem etwa 100 Quadratmeter großen Haus hängen nur zwei kleine Heizkörper – für den Notfall. Die Eckhardts wohnen seit 26 Jahren in der Siedlung Lummerlund in Wiesbaden, der ersten Passivhaussiedlung in Europa. 22 der 46 Reihenhäuser sind als Passivhaus gebaut worden.

Mehr zum Thema:Geld sparen: Wichtige Tipps zum richtigen Heizen und Lüften

Die Kernidee eines Passivhauses ist, dass durch eine gute Dämmung des Hauses die Wärme nicht verloren geht. Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung tauscht die Luft im Gebäude aus. Für die angenehme Innentemperatur sorgen „passive“ Energiequellen: elektronische Geräte, die bei der Nutzung warm werden, Sonneneinstrahlung durch Fenster oder die Körperwärme der Hausbewohner. In Deutschland liegt die Zahl der Passivhäuser etwa im fünfstelligen Bereich.

Behaglichkeit ganz ohne zu heizen

Auch in der Boyenstraße in Berlin-Mitte steht seit 2013 ein zertifiziertes Passivhaus. Dabei handelt es sich um ein Mehrfamilienhaus mit 21 Wohneinheiten und einer Fläche von 2.384 Quadratmetern. Christoph Deimel ist der Architekt und wohnt selbst in einem Passivhaus in Berlin. Er ist von dem Konzept überzeugt. „Die Fassade hat eine nur unwesentlich dickere Dämmung im Vergleich zu einem Standardhaus“, sagt Deimel. Die Lüftungsanlage sei ein wichtiges Teil. Auch wie luftdicht ein Haus ist, sei ein entscheidender Faktor. „Bewohner eines Altbaus können es gewohnt sein, dass es zieht. Für die Wohlfühltemperatur kann das bedeuten, dass schon mal auf 24 Grad geheizt werden muss.“ Dieses Problem gebe es bei einem Passivhaus nicht. „Durch die hohe Luftdichtigkeit eines Passivhauses kann eine Temperatur von 19 Grad ausreichen, um ein Gefühl von Behaglichkeit zu vermitteln“, so Deimel.

Optisch unterscheidet sich das Passivhaus in der Boyenstraße nicht von anderen Häusern.
Optisch unterscheidet sich das Passivhaus in der Boyenstraße nicht von anderen Häusern. © Funke Foto Services | Maurizio Gambarini

Das Gefühl von Behaglichkeit kennt auch Frank Eckhardt. In seinem Haus herrsche immer eine angenehme Grundtemperatur. „Durch die Lüftungsanlage entsteht kein Mief. Die Luft wird alle drei bis vier Stunden ausgetauscht“, sagt er. Sollte nach dem Kochen trotzdem das Bedürfnis nach einem geöffneten Fenster entstehen, sei das kein Problem. „Dass man die Fenster in einem Passivhaus nicht öffnen kann, ist ein weit verbreitetes Vorurteil.“

 WärmepumpeGasheizung
EnergiequelleLuft, Erde oder WasserErdgas, Flüssiggas, Biomethan (Biogas), Wasserstoff (H2-ready)
UmweltfreundlichkeitHoch – nutzt ausschließlich erneuerbare EnergienNiedrig – erzeugt CO2
AnschaffungskostenHochNiedrig
BetriebskostenNiedriger – gekoppelt an StrompreisHöher – gekoppelt an Brennstoffpreise
WirkungsgradHoch – bis zu 300 bis 400 Prozent unter optimalen BedingungenNiedriger – zwischen 90 bis 95 Prozent bei modernen Anlagen
LebensdauerLänger – bis zu 20 JahreKürzer – rund 10 bis 15 Jahre
InstallationKomplexer – insbesondere bei Erd- und GrundwasserbohrungEinfacher – keine zusätzliche Infrastruktur nötig
WartungGeringerHöher
PlatzbedarfKann höher sein – primär bei ErdwärmepumpenMeist niedriger
FörderungHoch – es gibt eine staatliche Förderung für Wärmepumpen von bis zu 40 Prozent der GesamtkostenKeine Förderung für klassische Gastherme – unter Umständen wird aber der erneuerbare Anteil (H2-ready) gefördert
CO2-Preisspielt keine RolleSoll in den kommenden Jahren ansteigen – die Folge: Fossile Brennstoffe werden teurer.

Die Lüftungsanlage laufe Tag und Nacht und könne bei Bedarf ausgeschaltet werden. „Die Bedienung ist denkbar einfach. Es ist kein Smart Home“, sagt Frank Eckhardt. Geräuschlos sei die Anlage aber nicht. „Wir hören die Lüftungsanlage aber nur ganz leise, wenn kein anderes Geräusch zu hören ist“, erklärt er.

Höhere Baukosten nicht unbedingt ein Muss

Mehr Dämmung, eine spezielle Lüftungsanlage, so luftdicht wie möglich gebaut: Schätzungen zufolge liegen die Mehrkosten für ein Passivhaus bei etwa 1.400 Euro pro Quadratmeter und sind damit etwa zehn Prozent höher als beim konventionellen Hausbau. Christoph Deimel kann dem nicht zustimmen. Beim Mehrfamilienhaus in der Boyenstraße schätzt er die Mehrkosten zum damaligen Zeitpunkt auf unter fünf Prozent. Frank Eckhardt habe sein Passivhaus in Wiesbaden etwa 17.000 Mark mehr gekostet als die Niedrigenergiehäuser in der Siedlung Lummerlund. „Die Mehrkosten haben sich durch die eingesparten Energiekosten schnell relativiert“, sagt er.

Lesen Sie auch:Klimaschutz, Heizung, Strom: Was das Urteil für Verbraucher heißt

Um die höheren Kosten durch Fassade und Lüftungsanlage auszugleichen, könne an anderer Stelle gespart werden, so Architekt Deimel, beispielsweise durch Einbau von Fertigteiltreppen ohne Beläge und unverputzte Betonwände im Treppenhaus. Das Passivhaus von Frank Eckhardt wurde aus fertigen Modulen zusammengebaut. Für den Architekten bedeutet das aber nicht, dass beim Bau eines Passivhauses Abstriche gemacht werden müssen. „Für die Kalkulation der Projekte ist ein Kostenrahmen vereinbart. Innerhalb dieses Rahmens müssen entsprechend des vereinbarten Konzeptes die Entscheidungen getroffen werden.“ Außerdem können bis zu 50 Prozent der Mehrkosten durch Förderungsmöglichkeiten gedeckt werden.

Trotz allem ist der Boom der Passivhäuser ausgeblieben. „Ich habe mich schon beim Kauf gewundert, warum das Konzept nicht weiter verbreitet ist“, sagt Frank Eckhardt. Auch Christoph Deimel hat keine vollständige Antwort darauf. „Für Städte ist die Passivhaus-Bauweise eigentlich genau das Richtige“, erklärt er. Innerhalb eines Blockes seien Häuser oft seitlich angebaut, was sich positiv auf den Wärmebedarf der Häuser auswirke. Doch im Baugewerbe dauere es oft lange, bis Innovationen ankommen. Weiter sagt er: „Die Architekten sind in der Pflicht, den Bauherren davon zu überzeugen, was gut ist, und nicht, was das Billigste auf dem Markt ist.“ Damit liege es auch in der Verantwortung der Architekten, die Innovation voranzutreiben und das effiziente Bauen attraktiver zu machen.

Wann ist der beste Zeitpunkt für die Heizölbestellung?

Generell können die Preise für Heizöl im Sommer oft niedriger sein. In diesen Monaten ist die Nachfrage tendenziell geringer als im Winter. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass andere Faktoren, wie geopolitische Ereignisse oder Änderungen in der Rohölproduktion diese allgemeine Tendenz beeinflussen können.

Wo kann der aktuelle Preis für Heizöl gefunden werden?

Die aktuellen Heizölpreise können über verschiedenen Websites von Vergleichsportalen gefunden werden. Zudem können auch lokalen Heizölhändlern eine Auskunft erteilen. Zu beachten ist: Die Angaben sind immer tagesaktuell und können sich ändern.

Ist die Bestellung größerer Mengen Heizöl sinnvoll?

Der Kauf von Heizöl in großen Mengen kann oft zu niedrigeren Preisen führen. Denn viele Anbieter bieten einen Mengenrabatt an. Allerdings sollte man dabei auch die Lagerkapazitäten und den Verbrauch berücksichtigen.

Wie wirken sich Währungsschwankungen auf die Heizölpreise aus?

Weil Rohöl auf dem Weltmarkt in der Regel in US-Dollar gehandelt wird, können Wechselkursschwankungen einen Einfluss auf die Heizölpreise haben. Für die Heizölkunden bedeutet das: Wenn der Euro gegenüber dem US-Dollar an Wert gewinnt, kann dies dazu führen, dass Heizöl für Verbraucher in der Eurozone günstiger wird – und umgekehrt.

Wie kann ich mich vor steigenden Heizölpreisen schützen?

Einige Heizölhändler bieten Verträge an, bei denen die Verbraucher einen festen Preis für eine bestimmte Liefermenge über einen bestimmten Zeitraum vereinbaren können. Dies kann vor zukünftigen Preiserhöhungen schützen – birgt aber auch das Risiko, dass man mehr bezahlen muss, wenn die Preise für Heizöl wieder fallen. Zudem können effiziente Heizsysteme und gute Isolierung den Verbrauch und damit die Brennstoffkosten senken.

Wie sinnvoll sind Online-Preisvergleiche für Heizöl?

Online-Preisvergleiche für Heizöl können sehr nützlich sein, um einen Überblick über die aktuellen Preise der verschiedenen Anbieter zu bekommen. Sie ermöglichen es, das günstigste Angebot zu finden und zu prüfen, ob die Preise in der jeweiligen Region der allgemeinen Markttendenz entsprechen. Dennoch sollten neben dem Preis auch die Qualität des Heizöls und die Seriosität des Anbieters berücksichtigt werden. Manchmal können zudem Extra-Kosten wie die Liefergebühren anfallen, die nicht immer im ursprünglichen Preis enthalten sind.

Worauf ist bei der Bestellung von Heizöl zu achten?

Mehrere Punkte sollten Heizölkunden bei der Bestellung beachten – das sind:

  1. Die aktuellen Heizölpreise und mögliche Preisänderungen
  2. Der zu erwartenden Verbrauch und die Lagerkapazität
  3. Die Heizölqualität Qualität des Heizöls – dieses sollte die Anforderungen der Heizung entsprechen
  4. Extra-Kosten wie eine zusätzliche Liefergebühr können anfallen.
  5. Der Lieferant sollte seriösen sein und der Lieferprozess sollte reibungslos verlaufen – eine gute Vorbereitung ist wichtig

Wie wirkt sich der CO2-Preis auf die Heizölpreise aus?

Der Preis für CO2-Zertifikate ist ein wichtiger Faktor für die Kosten fossiler Brennstoffe – einschließlich Heizöl. Wenn Unternehmen für ihren CO2-Ausstoß zahlen müssen, führt dies zu höheren Kosten für die Produktion und Lieferung von Heizöl. Diese Mehrkosten geben die Unternehmen die in der Regel an die Verbraucher weiter. Daher kann ein Anstieg des CO2-Preises dazu führen, dass auch die Heizölpreise für Hausbesitzer steigen. Sparsame Heizsysteme oder rein regenerative Anlagen wie eine Wärmepumpe können eine Alternative sein.