Lüneburg. Job-Aus für Richard David Precht: Nach Ärger um antisemitische Äußerungen des Promi-Philosophen legt er nun seine Professur nieder.
Richard David Precht mag es zu provozieren. Immer wieder erregte er Aufsehen, etwa mit einem medienkritischen Buch, das er zusammen mit Harald Welzer veröffentlicht hat. Doch mit seinen unüberlegten und falschen Äußerungen über Juden, die er kürzlich im Podcast „Lanz und Precht“ getätigt hat, scheint er vielen zu weit gegangen zu sein.
Studierenden-Parlamanent der Uni Lüneburg hält Precht-Aussagen für antisemitisch
Groß war die Kritik – so groß sogar, dass sich der prominente Philosoph zu einer öffentlichen Entschuldigung veranlasst sah. Doch vielen ging das nicht weit genug. Der Tenor: Es handle sich um antisemitische Äußerungen. Dem schloss sich auch das Studierenden-Parlament der Leuphana Universität Lüneburg an, an dem Precht eine Honorarprofessur innehat. Die Studentinnen und Studenten gingen sogar noch ein Stück weiter und forderten das Ende der Zusammenarbeit mit dem Philosophen.
Diesem Wunsch scheint Precht nun zu folgen. Wie die Leitung der Universität mitteilte, wird dieser seine Honorarprofessur aufgeben. Man respektiere die Entscheidung und danke Precht für sein großes Engagement, hieß es von der Universität weiter. Zu den Antisemitismus-Vorwürfen bezog sie keine Stellung.
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Precht hatte sich im ZDF-Podcast „Lanz und Precht“ zum orthodoxen Judentum geäußert. Die Redaktion hatte nach Kritik später die entsprechende Passage in der Folge des wöchentlichen Podcasts mit Markus Lanz entfernt. In der Episode hatte Precht gesagt, ihre Religion verbiete es orthodoxen Juden zu arbeiten: „Ein paar Sachen, wie Diamanthandel und ein paar Finanzgeschäfte ausgenommen.“
Jüdische Organisationen hatten dies zurückgewiesen und Precht vorgeworfen, antisemitische Verschwörungstheorien zu verbreiten. Precht selbst bedauerte anschließend, dass eine Formulierung gefallen sei, die Anstoß erregt und zu Kritik geführt habe. Sie sei aber nicht so gemeint gewesen, wie sie verstanden wurde. (nfz/dpa)
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