Berlin. Die ukrainische Gegenoffensive macht Fortschritte – doch unklar ist, ob das für einen Durchbruch reicht. Denn die Zeit wird knapp.
Nach drei Monaten zäher und blutiger Kämpfe scheint den ukrainischen Streitkräften an der Front bei Saporischschja im Süden ein Durchbruch durch eine wichtige russische Verteidigungslinie gelungen zu sein. Ukrainische Infanterieeinheiten sind hinter der sogenannten Surowikin-Linie gesichtet worden, benannt nach dem General, der nach dem Aufstand der Wagner-Söldner vom Kreml kaltgestellt wurde.
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Noch ist es verfrüht, von einem entscheidenden militärischen Erfolg der Ukraine zu sprechen. Sollte es den ukrainischen Streitkräften aber gelingen, eine größere Bresche in diese Linie zu schlagen und mit schwerem Gerät durchzudringen, könnte ihnen der Durchmarsch nach Tokmak gelingen – einem strategisch wichtigen Verkehrsknotenpunkt.
Ukrainischen Streitkräften läuft die Zeit davon
Können die Ukrainer Tokmak befreien, ist der Weg zum Asowschen Meer frei. Damit hätten sie das operative Ziel der Gegenoffensive erreicht, weil sie einen Keil zwischen die russischen Streitkräfte im Süden und Osten getrieben hätten und die Halbinsel Krim in Reichweite ihrer Artillerie liegen würde. Um dieses Ziel zu erreichen, werfen die Ukrainer ihre schlagkräftigsten Reserven in den Kampf.
In der Region ist jetzt die 82. Luftangriffs-Brigade im Einsatz. Das ist eine Elite-Einheit, die sich aus kampferprobten Veteranen und von der Nato ausgebildeten Soldaten zusammensetzt, und die unter anderem mit britischen Challenger-Kampfpanzern und deutschen Marder-Schützenpanzern ausgerüstet ist.
Noch liegen vor den ukrainischen Streitkräften aber mehrere weitere russische Verteidigungslinien. Die Zeit drängt: In wenigen Wochen wird der Herbstregen einsetzen. Dann wird der Boden im Kampfgebiet zu Schlamm werden.
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