Berlin. Putins Superpanzer T-14 ist ein Erlkönig, der Ukraine-Krieg sein Testfeld. Nach einer Feuerprobe wird er abgezogen. Das macht stutzig.
Vielleicht ist er ein Geist. Vielleicht griff er wirklich in den Ukraine-Krieg ein. Die Briten vermuten es, die Russen behaupten es. Sie sollten es wissen. Der T-14-Panzer – besser bekannt als "Armata" – ist schließlich ihre Waffe.
Nun stellt sich heraus, dass die "Superwaffe" auch acht Jahre nach ihrer Vorstellung 2015 anlässlich der Militärparade zum "Tag des Sieges" in Moskau quasi ein Erprobungsfahrzeug ist, ein "Erlkönig". Laut der russischen Agentur Tass wird er aus der Ukraine wieder abgezogen. Er soll verbessert werden. Erfolge klingen anders.
Hat "Armata" seine Feuerprobe überhaupt bestanden?
Offenkundig war er dort zu Testzwecken; laut Tass "um zu sehen, wie sich die Panzer bewähren". Wurde er in Gefechte verwickelt, hat er also seine Feuerprobe bestanden? Oder blieb er hinter der Front? Wie lange die Waffe in der Ukraine eingesetzt wurde, ist unklar. Die Briten vermuteten es seit April, die Russen bestätigten es im Juli.
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Fest steht, dass der modernste Panzer von Kremlchef Wladimir Putin nach kurzem Intermezzo nach Hause verbracht wird. In Russland soll er nach schätzungsweise 15-jähriger Entwicklungszeit noch einmal "verbessert" werden. Für Beobachter wird einiges klarer und verständlicher:
- Es bestätigt sich, dass der Armata keine Wunderwaffe ist.
- Er wurde vermutlich nur in einer kleinen Stückzahl produziert.
- Bislang diente er vor allem propagandistischen Zwecken.
- In der Ukraine setzt Russland vornehmlich ältere Panzer ein.
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Auf dem Papier ist der Armata beeindruckend: Schnell, bis zu 90 Kilometer in der Stunde und mit einer Reichweite von immer 500 Kilometern, mit einer nur dreiköpfigen Besatzung und einem unbemannten Geschützturm. Doch Experten wunderten sich, dass eine so tolle Waffe so zögerlich gegen die Ukraine eingesetzt wurde.
Bisher ist der Panzer nur ein Erlkönig, ein Testfahrzeug
Offensichtlich hat der Armata eine Menge Kinderkrankheiten. Womöglich ist seine Produktion zu teuer. Nicht auszuschließen ist auch, dass die westlichen Sanktionen sich langsam bemerkbar machen. Auch interessant: Leopard: Warum der Panzer mehrere Millionen Euro kostet
Völlig unklar ist, wann der Panzer tatsächlich eine relevante Rolle im Ukraine-Krieg spielen wird. Derzeit ist er tatsächlich nur – ein Erlkönig. Das könnte Sie auch interessieren: Panzer kaufen: Was erlaubt ist und wo Sammler fündig werden
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