Berlin/London. Kaum begonnen, schon zu Ende: Im Prozess des britischen Royals gegen die Boulevardpresse hat es am Mittwoch eine Überraschung gegeben.
Prinz Harry hat sich im Prozess um illegale Recherchemethoden mit dem Verlag der britischen Boulevardzeitung „Sun“ auf einen Vergleich geeinigt. Das teilten beide Seiten vor Beginn des zweiten Prozesstags mit.
Prinz Harry und sein Mitkläger, der Ex-Labour-Politiker Tom Watson, warfen den Journalisten der „Sun“ vor, sie bespitzelt zu haben, unter anderem durch das Abhören von Sprachnachrichten und andere verbotene Vorgehensweisen.
Der Royal führt einen regelrechten Kreuzzug gegen die „tabloid press“, wie die Boulevardpresse in Großbritannien genannt wird. Er will zeigen, dass die Methoden System hatten. „Niemand ist besser geeignet, das durchzuziehen, als ich“, sagte er einmal in der Dokumentation „Tabloids on Trial“ des britischen TV-Senders ITV. Er fechte das stellvertretend für alle aus, so der Royal. Die Einigung auf einen Vergleich kommt daher einigermaßen überraschend.
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Auch andere Prominente hatten geklagt
Der Verlag NGN (News Group Newspapers) von US-Medienmogul Rupert Murdoch beharrt darauf, dass es bei der „Sun“ keine zwielichtigen Recherchemethoden gegeben habe. Kenntnis von illegalem Vorgehen soll es in den Chefetagen nicht gegeben haben.
Die mutmaßlichen Vergehen bei der „Sun“ reichen zurück bis in die 90er Jahre. Dass in dem betroffenen Zeitraum illegale Methoden wie das Abhören von Sprachnachrichten bei einigen britischen Zeitungen verbreitet waren, ist unumstritten.
Der Klage hatten sich zunächst auch Schauspieler Hugh Grant (64), Ex-Fußballer Paul Gascoigne (57), das frühere Spice Girl Melanie Chisholm (51) und viele andere angeschlossen. Sie einigten sich jedoch mit NGN außergerichtlich.
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