Berlin. Extreme Wetterlage an Spaniens Küsten: Es kommt zu sintflutartigen Regenfällen. Malaga und Andalusien trifft es besonders stark.

Zwei Wochen nach der verheerenden Flutkatastrophe von Valencia trifft erneut das Unwetter Dana auf Spanien: Derzeit gilt die höchste Warnstufe Rot für Teile der Regionen Katalonien im Nordosten des Landes und Andalusien im Süden, wie der spanische Wetterdienst Aemet mitteilt. Dort sind Niederschläge von bis zu 180 Litern pro Quadratmeter möglich. Besonders in den Flussgebieten werden laut Meteorologen erneut Überschwemmungen erwartet.

Die Lage in den Unwettergebieten Málaga und Tarragona

In der Provinz Málaga wurden am Dienstagabend bereits 3000 Menschen evakuiert, berichtet die Tageszeitung „El País“. Bis Mitternacht gilt weiterhin die höchste Alarmstufe, was bedeutet, dass Lebensgefahr besteht. Die Hauptstadt Málaga sei den Angaben zufolge bereits von heftigen Regenfällen überflutet, während Arbeiter dabei seien, das Wasser abzuschöpfen. Der Hochgeschwindigkeitszug AVE zwischen Málaga und Madrid sei seit kurz vor zwei Uhr nachmittags unterbrochen, der städtische Busverkehr eingestellt.

In Tarragona, einer Stadt südlich von Barcelona, gilt die Alarmstufe Rot bis 22 Uhr. Dort wurde der Verkehr auf ein Minimum reduziert und mehrere Straßen, wie die Autobahn A-7, seien betroffen, berichtet „El País“.

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Unwetter-Alarm: Aktuelle Warnungen für Spaniens Küstenregionen

Das neue Unwetter wirkt sich auf die gesamte Mittelmeerregion aus. Für andere Gebiete in Andalusien, Katalonien und Valencia gilt weiterhin die Warnstufe Orange – die zweite auf einer Skala von drei – wegen des Regens, so der Wetterdienst Aemet. Die valencianische Regionalregierung habe den Privatverkehr in den Gemeinden der Zone Null von Valencia bis Donnerstag eingeschränkt.

Die Gelbe Warnung vor Regen, Sturm, Schnee oder rauer See gilt für Asturien, Kastilien und León, Galicien und Murcia. Sieben Gemeinden sind in Alarmbereitschaft.

Das sind die Warnstufen bei Unwettern in Spanien

Stufe 1 (Gelb): Es besteht kein meteorologisches Risiko für die allgemeine Bevölkerung, allerdings besteht ein Risiko für einige spezifische Aktivitäten.
Stufe 2 (Orange): Es gibt gefährliche Wetterentwicklungen und kann vereinzelt zu Schäden kommen.
Stufe 3 (Rot): Es besteht ein extremes meteorologisches Risiko, es gilt Aufenthalte im Freien zu vermeiden und ein sehr hohes Risiko für die Bevölkerung.

Weiterhin angespannte Lage nach den Fluten in Valencia

In der Stadt Valencia, die erst am 29. Oktober von heftigen Überschwemmungen heimgesucht worden war, sind die Aufräumarbeiten noch in vollem Gange. Rund 20.000 Einsatzkräfte arbeiten unermüdlich daran, die Folgen der Fluten zu bewältigen, bei denen mehr als 220 Menschen starben. Viele Aufräumkräfte tragen Schutzkleidung und Masken. Die Angst vor Krankheitserregern und Giftstoffen, die mit der Flut freigesetzt und verbreitet wurden, ist groß. Die Zahl der aktiven Vermisstenmeldungen ist von 32 am Montag auf 23 gesunken, drei Leichen sind noch nicht identifiziert, berichtet „El País“.

Währenddessen ist die Bevölkerung immer noch wütend auf Carlos Mazón, den Präsidenten Valencias, wegen seines Managements am Tag der Katastrophe. Rund 130.000 Menschen hatten am Samstag in Valencia wegen der aus ihrer Sicht mangelhaften Reaktion der Behörden auf das Jahrhundertunwetter protestiert. Die Demonstranten äußerten ihren Zorn und ihre Trauer über die schleppend angelaufene Hilfe und verspätete Warnungen .