Essen. Bei einer Auktion werden Artefakte von 150 Wracks versteigert, darunter auch Überreste der Titanic, die bereits eine Rekordsumme erzielen konnten.
Das Shipwreck Treasure Museum in Cornwall weist eine beeindruckende Sammlung an Artefakten und Fundstücken von mehr als 150 Schiffswracks auf. Diese werden im Rahmen einer Auktion zum Kauf angeboten, darunter auch Überreste von der gesunkenen Titanic oder der Mary Rose, die 1545 bei einem Seegefecht gesunken ist.
Richard Larn, ein Taucher und Schiffswrack-Experte, gründete das Museum zusammen mit seiner Frau Bridget im Jahr 1976. Sie waren 22 Jahre lang Eigentümer und Kuratoren der Einrichtung. Das Museum wurde Anfang des Jahres zum Verkauf angeboten, hat aber bislang noch keinen Käufer gefunden.
Das Museum weist eine bemerkenswerte Anzahl an Fundstücken von historischen Schiffswracks auf. „Viele der Objekte in Charlestown sind viel spannender, als sie auf den ersten Blick erscheinen“, schreibt das Auktionshaus Lay‘s in einem Blogbeitrag zu den beiden Versteigerungen. „Wir haben immer wieder festgestellt, dass wir von der Münze, der Waffe oder dem Relikt, das wir in den Händen hielten, fasziniert waren, sobald wir genauer hinsahen und den historischen Hintergrund erfuhren.“
Historische Überreste der Titanic und Mary Rose werden versteigert
Interessierte Sammler können beispielsweise auf 1,6 Unzen (etwa 45 Gramm) Kohle bieten, die aus dem Wrack der Titanic geborgen wurde. Die Kohle liegt in kleinen Bruchstücken vor, wobei das größte Stück etwas mehr als einen Zentimeter misst. Ein Echtheitszertifikat, das die Bergung während einer Expedition im Jahr 1994 bestätigt, begleitet das Angebot. Der geschätzte Verkaufspreis liegt bei etwa 500 bis 800 Dollar (473 bis 758 Euro). Zum Kauf wird auch eine Nachbildung der blauen, herzförmigen Halskette aus dem Film Titanic von 1997 angeboten.
Ein weiteres Sammlerstück im Angebot ist eine geteerte Seilspule von der Mary Rose, dem Kriegsschiff, das zwischen 1510 und 1511 für König Heinrich VIII. gebaut wurde. Das Schiff sank 1545, als es versuchte, französische Truppen an der Landung auf der Isle of Wight zu hindern. Von den zahlreichen Besatzungsmitgliedern überlebten lediglich rund 30 Personen.
1982 wurde das Wrack von Archäologen aus dem Ärmelkanal geborgen und bildet heute das Herzstück des Mary Rose Museums in Portsmouth, England. Larn, der an der Bergung der Mary Rose beteiligt war, erhielt das Stück Seil als Anerkennung für seine Unterstützung. „Praktisch nichts, was von der Mary Rose stammt, kommt jemals auf den Markt“, sagt David Lay. „Es ist einfach so ungewöhnlich.“
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Sammler haben zudem die Möglichkeit, auf Taschenuhren zu bieten, die vom britischen Ozeandampfer Lusitania geborgen wurden. Dieses Schiff sank 1915, nachdem es von einem deutschen Torpedo getroffen worden war.
Laut einer Mitteilung auf der Website des Auktionshauses haben viele der in den beiden Versteigerungen angebotenen Artefakte bereits ein neues „institutionelles Zuhause“ gefunden. Zu zahlreichen Fundstücken können Interessierte noch Gebote abgeben.
Rekordpreis: Goldene Uhr von Titanic-Überlebenden unter dem Hammer
In den vergangenen Monaten kamen laut britischen Medienberichten mehrere Titanic-Andenken unter dem Hammer. Zunächst hatte eine goldene Taschenuhr des reichsten Passagiers, Millionär John Jacob Astor, eine neue Rekordsumme von 1,175 Millionen Pfund erzielt. Diese wurde kürzlich noch einmal übertroffen durch die Versteigerung einer weiteren Taschenuhr aus 18-karätigem Gold, die mit einer besonderen Geschichte verbunden ist.
Das Passagierschiff HMS Carpathia erreichte als eines der ersten die Unglücksstelle und Kapitän Arthur Rostron und seine Crew konnten 700 Menschen das Leben retten. Zum Dank erhielt der Kapitän die wertvolle Taschenuhr, die beim Auktionshaus Henry Aldridge & Son für 1,56 Millionen Pfund (1,87 Millionen Euro) von einem privaten Sammler aus den USA ersteigert wurde.