Essen. Einzigartiger Fund in Österreich: Achtjähriger entdeckt 30.000 Jahre alten Stoßzahn, dessen Zuordnung noch umstritten ist.
Der Zufall kann die spektakulärsten Funde zustande bringen, die selbst Wissenschaftler ins Staunen versetzen. Ein achtjähriger Junge entdeckte auf dem Gemeindegebiet von Mattersburg im Burgenland einen 30.000 Jahre alten Stoßzahn, dessen Herkunft von den Wissenschaftlern noch geklärt werden muss.
Österreich: Paläontologischer Schatz von neugierigem Jungen entdeckt
Umfassende Bauarbeiten auf dem Gemeindegebiet von Mattersburg im Burgenland zur Errichtung eines Rückhaltebeckens neben der Wulka haben einen wahren archäologischen Schatz ans Tageslicht gebracht. Dabei hat der achtjährige Henry Pingitzer bei einem Spaziergang den beeindruckenden Stoßzahn entdeckt, der sofort auf eine hohe Resonanz bei Wissenschaftlern stieß.
Zur genaueren Begutachtung wurde die Archäologin Dorothea Talaa konsultiert, die sich von dem riesigen Fund begeistert zeigte. Sie datierte den 1,80 Meter langen Stoßzahn auf eine Zeit vor mindestens 30.000 Jahren. Sie vertritt die Annahme, dass der Stoßzahn einem Europäischen Waldelefanten gehören könnte, der im mittleren und oberen Pleistozän hier gelebt haben könnte.
Wissenschaftler der Paläontologie an der Universität Wien haben eine andere Theorie. Sie gehen davon aus, der Stoßzahn einem frühen Steppenelefanten zuzuordnen ist. Damit wäre der Fund einzigartig in Österreich. Bislang waren solche Entdeckungen nur aus Deutschland bekannt.
- Interview: Deutscher Archäologe findet spektakuläre Spur – woher „Gott“ stammt
- Philologin enthüllt: Die erstaunlichen Sex-Geheimnisse von Frauen in der Antike
- Mit Drohne: Deutscher Archäologe findet untergegangene Zivilisation
- Verlorenes Gold: Archäologe will verlorenen Keltenschatz von Manching retten
Forscher rätseln: Handelt es sich um den Stoßzahn eines Waldelefanten?
Die Archäologin geht davon aus, dass weitere Entdeckungen in diesem Zusammenhang nicht existieren. Hierbei handle es sich um einen Einzelfund, der nun genauer wissenschaftlich untersucht werden müsse.
Der Stoßzahn wurde mittels einer Blockbergung transportiert. Hierbei wird der Stoßzahn eingeschäumt und anschließend wieder freigelegt. Wenn alle Untersuchungen abgeschlossen sind, soll der Stoßzahn im neuen geplanten Museum von Mattersburg ausgestellt werden.