Frankfurt/Berlin. Die Tochter einer Frankfurterin soll an ihrer Schule eine halbe Kartoffel mit Quark zu essen bekommen haben. Das sorgt im Netz für Empörung.

Eine halbe Kartoffel und ein kleiner Klecks Quark, dazu ein Gurkensalat – das wurde an einer Schule in Frankfurt den Kindern als Schulessen serviert. So jedenfalls die Schilderung der Mutter Sandra Scheuring in einem Beitrag auf dem Karriere-Netzwerk Linkedin. „DAS ist das Essen für Kinder und Jugendliche im Wachstum“, schreibt sie zu dem Foto der kargen Mahlzeit. Und: „Wie sollen Eltern #berufstätig sein, wenn sie noch nicht mal darauf vertrauen können, dass die Kinder halbwegs gesundes und sättigendes Essen bekommen?“ Ein Blick in den Essensplan des Caterers verrät, für den 28. Oktober wurde das entsprechende Gericht angeboten.

Wie Scheuring im Gespräch mit unserer Redaktion sagt, gebe es schon seit längerem Kritik an dem Caterer, der die Schule beliefert. „Das Essen wird seit langem von der Schule, Eltern und Kinder bemängelt. Und ja, diese Kritik geht über Nörgeln hinaus.“ Demnach würden die Kinder von dem Essen nicht satt werden. Von Seiten der Eltern gibt es laut der Mutter schon länger Proteste gegen den Caterer.

Die Schule wollte sich auf eine Anfrage dieser Redaktion nicht äußern. Der Caterer bestritt in einer Stellungnahme an die Redaktion die Schilderungen Scheurings und warf ihr „Falschaussagen“ vor. Demnach halte man sich bei den Mahlzeiten an die Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung und würde auch genügend Nachschlag für alle Kinder zur Verfügung haben.

Schulessen auch in anderen Städten in der Kritik

Das Posting stieß bei Linkedin auf großen Widerhall und sammelte innerhalb weniger Stunden über 100 Kommentare. So schreibt etwa eine Nutzerin, deren Tochter auch in Hessen zur Schule geht: „Ich darf nun meine Kinder mittags selbst bekochen, weil sie für 5,90 wohl echt fieses Essen bekommen, so dass ich ansonsten abends kochen muss. Wie sich das auf Arbeitszeiten & Co. auswirkt, kann sich jeder vorstellen. Gegen unser Schulessen ist eine Dose Ravioli schon ein echter Gewinn.“

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Nicht nur in Frankfurt gibt es aktuell große Kontroversen ums Schulessen. Zu Beginn des Schuljahres sorgte vor allem in Berlin der Caterer 40 Seconds Kids für erhebliche Kritik bei Schülern, Eltern und Lehrern. Dieser hatte bei der Berliner Ausschreibung des Schulessens den Zuschlag erhalten, war jedoch mit der Menge logistisch heillos überfordert. Dies führte dazu, dass viele Schule zu wenig Portionen erhielten, das Essen zu spät oder auch teilweise gar nicht geliefert wurde. Mehrere Berliner Bezirke haben deshalb die Verträge mit dem Caterer wieder aufgekündigt.