Berlin. Valeriia Fediakina soll Investoren um 20 Millionen Euro geprellt haben. Russische Behörden nahmen sie fest. Bald beginnt der Prozess.

Valeriia Fediakina wusste, wie man gut lebt – und teilte ihre Vorliebe für Luxus auf Instagram mit mehr als 50.000 Followern. Mal posierte sie mit einem teuren Sportwagen, mal auf einer Luxusjacht. Sündteure Designerklamotten und eine Rolex am Arm waren für die angebliche Finanzexpertin eine Selbstverständlichkeit. Wie die erst 24 Jahre alte Russin ihren aufwändigen Lebensstil finanzierte, blieb lange ihr Geheimnis.

Nun scheint klar, dass wohl nicht alles mit rechten Dingen zuging. Fediakina soll mehrere Investoren um umgerechnet 20 Millionen Euro erleichtert haben. Diese hätten ihr Geld überwiesen, das die „Finanzexpertin“ angeblich in Kryptowährungen nach Dubai überweisen wollte. So sollten die Regeln normaler Bank-Transfers umgangen werden. Die Investoren, allesamt reiche Russen, hätten so ihr Vermögen außer Landes schaffen wollen. Das berichteten mehrere Medien übereinstimmend.

Russland: Fediakina kam trotz Schwangerschaft ins Straflager

Ihr Geld sahen die Investoren jedoch nie wieder. Auch das Versprechen Fediakinas, einen Bonus von einem Prozent auf die eingezahlte Summe zu zahlen, war nur heiße Luft. Die russischen Behörden begannen zu ermitteln und nahmen Fediakina im September vergangenen Jahres fest, als sie von Moskau zurück nach Dubai fliegen wollte. Mittlerweile sitzt die 24-Jährige in einem Straflager ein, in das sie trotz bestehender Schwangerschaft überstellt wurde. Nun für die Geburt ihres Kindes durfte es die junge Frau kurzzeitig verlassen.

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Nach mehrmonatigen Ermittlungen hat die Staatsanwaltschaft nun ihre Anklage fertiggestellt. Im November soll der Prozess beginnen. Die Anklageschrift wurde um einen weiteren Punkt ergänzt. Fediakina soll den ukrainischen Streitkräften Geld gespendet haben, heißt es. Diesen Vorwurf haben ihre Verteidiger bereits zurückgewiesen. Ihre Mandantin habe die „Spezialoperation“ immer unterstützt und vielmehr den russischen Truppen Geld gespendet. fmg