Berlin. Mehr als 200 Menschen sind durch Sturm „Helene“ gestorben. Nun befürchtet die US-Regierung, dass die Zahl auf 600 Tote steigen könnte.
Der Sturm „Helene“ fordert immer mehr Tote. Im Südosten der USA sind laut Behörden mehr als 200 Menschen ums Leben gekommen. Die tatsächliche Zahl der Toten könnte jedoch deutlich höher liegen: Schätzungen der US-Regierung zufolge könnten bis zu 600 Menschen gestorben sein. „Nach den uns vorliegenden Daten sieht es so aus, dass bis zu 600 Menschenleben verloren gegangen sein könnten“, sagte die Heimatschutzberaterin des US-Präsidenten, Liz Sherwood-Randall, in Washington. Dies sei eine hohe Schätzung - aber derzeit lägen von 600 Menschen keine Nachrichten vor. Sie fügte hinzu, dass diese Zahl noch nicht bestätigt sei.
Millionen Betroffene litten zu Wochenbeginn weiter unter den schweren Folgen des bisher stärksten Sturms in dieser Region. Besonders hart betroffen ist North Carolina. Starke Winde brachten in der gesamten Region Bäume, Stromleitungen und Mobilfunkmasten zum Einsturz. Hilfsgüter mussten auf dem Luftweg in abgeschnittene Ortschaften gebracht werden. Laut der Zeitung „USA Today“ waren am Sonntagabend noch mehr als zwei Millionen Menschen von der Stromversorgung abgeschnitten. Die Totenzahl könne noch weiter steigen, hieß es.
Hurrikan „Helene“ traf zunächst Florida
„Helene“ war am Donnerstagabend (Ortszeit) als Hurrikan der zweithöchsten Kategorie mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 225 Kilometern pro Stunde an der Golfküste im Nordwesten des Bundesstaats Florida auf Land getroffen. Medien sprachen vom stärksten Hurrikan, der je die Region Big Bend erreicht habe. Big Bend („Große Krümmung“) bezeichnet den Küstenabschnitt, wo der nordamerikanische Kontinent in die Halbinsel Florida übergeht.
Später schwächte sich „Helene“ zu einem Tropensturm ab und zog weiter Richtung Norden über die Appalachen bevor er sich ganz auflöste. US-Präsident Joe Biden hatte schon am Wochenende den Betroffenen Hilfe zugesagt. Am Mittwoch reist er in die Katastrophenregionen.
USA: Hurrikansaison geht noch bis Ende November
Tropische Wirbelstürme entstehen über warmem Ozeanwasser. Die zunehmende Erderwärmung erhöht laut Experten die Wahrscheinlichkeit starker Stürme. Die Hurrikansaison beginnt im Atlantik am 1. Juni und dauert bis zum 30. November.
Die Stürme werden in alphabetischer Reihenfolge benannt. Im nördlicheren Teil des Atlantiks zog am Montag der Tropensturm „Isaac“ seine Bahn, weiter südlich bewegte sich das Tiefdruckgebiet „Joyce“ langsam auf den amerikanischen Kontinent zu.
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fmg/dpa