Berlin. Kristofferson machte Karriere als Songwriter, Musiker und Schauspieler. Er hinterlässt acht Kinder. Das ist über seinen Tod bekannt.
Kris Kristofferson ist tot. Der US-Country-Sänger und Songwriter sei am Samstag friedlich zu Hause auf Maui (Hawaii) gestorben, teilte die Familie am Sonntag (Ortszeit) mit. Er wurde 88 Jahre alt. Kristofferson galt als einer der bedeutendsten Songwriter aller Zeiten. Seine Songs wurden von Musik-Legenden wie Elvis Presley, Jerry Lee Lewis, Joan Baez, Willie Nelson, Janis Joplin und Ray Charles gesungen. Erfolgreich war er auch in Film und Fernsehen. Über die Ursache seines Todes gab es zunächst keine Angaben.
„Wir sind alle so gesegnet für unsere Zeit mit ihm. Danke, dass ihr ihn all die vielen Jahre geliebt habt, und wenn ihr einen Regenbogen seht, dann wisst, dass er auf uns alle herablächelt“, hieß es in der Erklärung der Familie weiter. Sie wurde im Namen von Kristoffersons Frau Lisa, seinen acht Kindern Tracy, Kris Jr., Casey, Jesse, Jody, John, Kelly und Blake sowie seinen sieben Enkelkindern abgegeben.
Er war schon ein ziemlich kauziger Kerl, dieser Kris Kristofferson. Beim Singen bewegte er sich nach eigener Wahrnehmung qualitativ allenfalls auf der Ebene eines Froschs. Selbst wenn man ihm nur einen guten Tag wünschte, verbat er sich jede Form von Einmischung. Seine Lieblingsbeschäftigung war Rasenmähen. Und wenn er mit seiner Gibson-Gitarre zu einem seiner Konzerte auf die Bühne stapfte, eröffnete er aus Aberglauben stets mit demselben Song.
Kris Kristofferson: Ein Grantler der genialen Art
Aber dieser Grantler war auch einer der genialen Art. Er schenkte der Welt Lieder für die Ewigkeit wie „Help Me Make It Through The Night“ oder „Me And Bobby McGee“. Er brillierte als Schauspieler in Filmen wie „Convoi“, „A Star Is Born“, in mehreren Spätwestern oder in der „Blade“-Reihe. Er wurde das Sinnbild des freiheitsliebenden Kerls, irgendwie auch eines ewigen Cowboys.
Geboren wurde der Enkel schwedischer Einwanderer 1936 in Brownsville ganz im Süden von Texas. Mit einem Stipendium für Hochbegabte studierte er im britischen Oxford und wollte zunächst Schriftsteller werden. Als er damit keinen Erfolg hatte, wurde er Hubschrauberpilot beim US-Militär und war von 1962 bis 1965 in Bad Kreuznach (Rheinland-Pfalz) stationiert.
Kris Kristofferson stand einst mit Bob Dylan auf der Bühne
Eigentlich schien somit alles gebahnt für eine stramme Militärkarriere, doch Kristofferson folgte seinem Herzen – und zog nach Nashville, in die Hochburg der Countrymusik, zum Entsetzen seiner Mutter übrigens. Bald stand Kristofferson neben Bob Dylan auf der Bühne und schrieb einen Hit nach dem anderen, darunter „Sunday Morning Coming Down“ und „Help Me Make It Through the Night“. Er gewann drei Grammys: für den besten Country-Song und für zwei Duette mit Rita Coolidge, mit der er von 1973 bis 1980 verheiratet war. Im Jahr 2004 wurde er in die Country Music Hall of Fame aufgenommen. Zudem wurde er zum gefeierten Filmstar.
Privat steuerte Kristofferson nach der Scheidung von seiner zweiten Frau Rita Coolidge erst spät ruhigere Gewässer an. 1983 heiratete er die Anwältin Lisa Meyers, mit der er bis zuletzt zusammen auf Hawaii lebte. Gemeinsam hatten sie fünf Kinder und Pflegekinder.
“Kris Kristofferson believed creativity is God-given, and those who ignore such a gift are doomed to unhappiness. He preached that a life of the mind gives voice to the soul, and his work gave voice not only to his soul but to ours. He leaves a resounding legacy.”
— Country Music Hall of Fame and Museum (@countrymusichof) September 29, 2024
—Kyle Young,… pic.twitter.com/JMyZp6lJUr
In den 70er Jahren spielte er mit der Oscar-Gewinnerin Ellen Burstyn in Martin Scorseses „Alice Doesn‘t Live Here Anymore“ (1974). 1977 gewann er an der Seite von Barbra Streisand einen Golden Globe Award für die Rolle eines ausschweifenden Rockstars in „A Star is Born“. In Sam Peckinpahs Western „Pat Garrett and Billy the Kid“ von 1973 spielte er zusammen mit James Coburn die Rolle des berüchtigten Outlaws.
„Seine Arbeit gab nicht nur seiner Seele eine Stimme“
Von der Bühne hatte sich Kristofferson bereits vor drei Jahren verabschiedet, es gab Berichte, wonach er an der Alzheimer-Krankheit leidet. Nun ist er für immer gegangen. Und hinterlässt viele traurige Fans, auch unter den Stars. Dolly Parton beispielsweise schrieb nach Bekanntwerden der Todesnachricht: „Was für ein großer Verlust.“
Auch der Geschäftsführer des Country Music Hall of Fame and Museum, Kyle Young, äußerte sich auf der Plattform X: „Kris Kristofferson glaubte, dass Kreativität gottgegeben ist und dass diejenigen, die diese Gabe ignorieren, zum Unglücklichsein verdammt sind. Er predigte, dass ein Leben des Geistes der Seele eine Stimme gibt, und seine Arbeit gab nicht nur seiner Seele eine Stimme, sondern auch der unseren. Er hinterlässt ein durchschlagendes Vermächtnis.“
mit dpa
- „Eberhofer“-Star: Lisa Maria Potthoff – „Manchmal ist eine Pause gut“
- Autorin: Cornelia Funke – „Ich werde meinen Mann immer vermissen“
- Schauspielerin: Iris Berben hadert mit dem Altern – „Möchte wissen, wie es weitergeht“
- TV-Star: Patrick Kalupa über Familie – „Wusste nicht, wie wir die Kinder ernähren“