Berlin. Er soll ein Spionage-Wal gewesen sein – nun ist „Hvaldimir“ tot. Warum seine Herkunft wohl für immer ein Rätsel bleiben wird.
Er war ein ziemlich großer, kleiner Star, hatte einen eigenen Wikipedia-Eintrag. Sogar ein Buch über sein Leben gibt es. Doch nun vorbei, der mutmaßliche Spionage-Wal „Hvaldimir“ ist tot. Sein lebloser Körper trieb am Wochenende im Hafenbecken von Risavika im Südwesten Norwegens.
Woran der Belugawal starb, ist noch unklar. Laut „Bild“ wurde er mit einem Kran geborgen und per Lkw für weitere Untersuchungen in die Rechtsmedizin gebracht worden sein. Äußere Verletzungen seien nicht sichtbar gewesen.
Mutmaßlicher Spionage-Wal erstmals 2019 aufgetaucht
Erstmals für Schlagzeilen sorgte „Hvaldimir“ im April 2019, als er sich vor der norwegischen Insel Ingøy Fischerbooten näherte. Dabei soll er ein eng anliegendes Geschirr getragen und versucht haben, dieses an den Booten abzustreifen. Die Fischer befreiten ihn und entdeckten eine Kamera und die Aufschrift „Ausrüstung St. Petersburg“ auf einer Schnalle.
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Schnell war die Vermutung aufgestellt, dass es sich um meinen russischen Spionage-Wal handeln könnte. Tatsächlich ist bekannt, dass Russlands Militär Meeressäuger trainiert. Unter anderem sollen Delfine trainiert werden, um Minen aufzuspüren oder feindliche Taucher abzuwehren. Während des Zweiten Weltkriegs gab es zwischen den USA und der Sowjetunion laut der Stiftung Meeresschutz gar ein „Wettrüsten mit Kampfdelfinen“.
Ob „Hvaldimir“ tatsächlich vom Militär trainiert wurde? Unklar. Fraglich ist vor allem, ob russische Kräfte ihn mit einer Aufschrift losschicken würden, die seine Herkunft offenlegt. Eine andere Theorie besagt, das Tier sei als Therapie-Wal eingesetzt worden; das Geschirr sei zum Ziehen von Booten gedacht gewesen. Doch auch dafür gibt es keine endgültigen Beweise.
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„Hvaldimir“ war an Menschen gewöhnt
Sicher ist allerdings, dass der mögliche Spionage-Wal an Menschen gewöhnt war: Er ließ sich kraulen, bettelte um Futter und tauchte seit seiner ersten Sichtung immer wieder auf. Nahe dem Nordpol soll er mit einer Schiffscrew sogar Rugby „gespielt“ haben.
Seinen Namen erhielt er schließlich vom norwegischen Rundfunk. Bei einer Abstimmung entschied sich eine Mehrheit für „Hvaldimir“ – eine Mischung aus dem norwegischen Hval für Wal und dem Vornamen Wladimir des russischen Präsidenten Putin.
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Ob „Hvaldimir“ wirklich ein Spion war, wird wohl sein Geheimnis bleiben. Bei seinen vielen Treffen mit Menschen zeigte er aber: Auch Spione können freundlich sein. So rettete er einst das Handy einer Frau, die es beim Fotografieren des Wals verloren hatte, aus dem Wasser und brachte es ihr zurück. Das Video davon wurde zum Social-Media-Hit. Lebend wurde „Hvaldimir“ das letzte mal am 22. Juli gesehen.