Tokio/Berlin. Japans Behörden warnen vor dem starken Sturm „Ampil“. Tausende Haushalte sind ohne Strom. Reisende müssen mit Einschränkungen rechnen.

Tropensturm „Ampil“ hat am Freitag an der Pazifikküste von Japan für heftigen Starkregen und zahlreiche Stromausfälle gesorgt. Wie die Wetterbehörde JMA mitteilte, zog der „sehr starke“ Sturm rund 300 Kilometer südlich des Großraums Tokio mit Böen von mehr als 200 Stundenkilometern an der Küste der Insel Honshu entlang weiter nach Norden. Die JMA stufte „Ampil“ mit der zweithöchsten Warnstufe ein und warnte vor möglichen heftigen Böen, Überschwemmungen und Erdrutschen. 

Infolge des Sturms waren am Freitagmorgen in Tokios Nachbarpräfekturen nach Angaben des Energieversorgers rund 4000 Haushalte ohne Strom. Besonders betroffen war demnach die Präfektur Chiba.

Tropensturm „Ampil“ trifft Pazifikküste in Japan: Tausende Menschen ohne Strom

Die japanische Fluggesellschaft ANA strich am Freitag 335 Inlands- und Auslandsflüge, weitere Flugstreichungen sind für Samstag zu erwarten. Japan Airlines sagte bislang 361 Flüge ab. Insgesamt sind rund 129.000 Passagiere betroffen. Bereits am Donnerstag hatten beide Airlines inmitten der Feriensaison zahlreiche Flüge gestrichen. Die Woche um das buddhistische Obon-Fest ist eine beliebte Reisezeit.

Erst vor wenigen Tagen hatte Tropensturm „Maria“ in der Region Iwate im Norden des Landes zu schweren Regenfällen geführt. Auch dort hatte der Wetterdienst vor möglichen Erdrutschen und Überschwemmungen sowie hohem Wellengang und starken Böen gewarnt. Dutzende Flüge in die Region waren gestrichen worden. Für mehr als 300.000 Bewohner der Region galten Evakuierungshinweise, Hunderte verbrachten die Nacht in Notunterkünften. 

Erdbeben in Japan? Vorerst Entwarnung

Indes beschäftigt Japan noch die Sorge um eine andere Naturgewalt: ein schweres Erdbeben, das bevorstehen könnte. Die japanische Regierung hat ihre Warnung vor einem möglichen Mega-Erdbeben zwar nach einer Woche aufgehoben. Dies bedeute aber laut Behörden nicht, dass die Gefahr eines schweren Erdbebens ausgeschlossen sei. Die Menschen sollten daher regelmäßig ihre Vorbereitungen „auf das zu erwartende schwere Erdbeben“ überprüfen.

Auslöser der Warnung durch die japanische Wetter- und Erdbebenbehörde JMA war ein Beben der Stärke 7,1 am Donnerstag vergangener Woche vor der südjapanischen Insel Kyushu. Dort verläuft vor der Küste im Pazifik der sogenannte Nankai-Graben, der sich über rund 800 Kilometer bis zur Region Shizuoka südwestlich der Hauptstadt Tokio zieht und an dem es in der Vergangenheit zu sehr schweren Erdbeben der Stärken acht oder neun gekommen war.

(dpa/fmg)