Rom. In Pompeji haben Forscher die Leichen zweier antiker Bewohner entdeckt. Der Fund verrät grauenvolle Details ihrer letzten Stunden.
Der spektakuläre Untergang der Stadt Pompeji ist wohl die bekannteste Naturkatastrophe der Antike: Als der Vesuv am 24. August des Jahres 79 ausbracht, regnete es Asche und Vulkangestein. Viele Bewohner der Stadt wurden in ihren Häusern eingeschlossen, verschüttet oder erstickten, als giftige Gase sie erreichten. Zu ihren letzten dramatischen Stunden wird heute im Archäologischen Park von Pompeji unermüdlich geforscht.
Ein neuer Fund bringt die Archäologen der Tragödie einen weiteren Schritt näher: Wie die Behörden am Montag mitteilten, konnten zwei Skelette in einem bislang verschütteten Raum freigelegt werden. Nach ersten Erkenntnissen handelte es sich um einen Mann und eine Frau, die in dem Raum Zuflucht suchten, während der Vulkan ihre Stadt in Schutt und Asche legte. Die Frau hatte einen kleinen Schatz aus Gold-, Silber- und Bronzemünzen bei sich und trug einige Schmuckstücke, darunter goldene Ohrringe und Perlen.
Dank des geschlossenen Fensterrahmens blieb der Raum frei vom Vulkangestein, das stattdessen den angrenzenden Flur füllte und den beiden Opfern die Möglichkeit nahm, durch die Tür zu entkommen. Anhand von Fußabdrücken in der Asche konnten die Einrichtungsgegenstände rekonstruiert und ihr genauer Standort zum Zeitpunkt des Ausbruchs bestimmt werden: ein Bett, eine Truhe, ein bronzener Leuchter und ein Tisch mit Marmorplatte, Bronze-, Glas- und Keramikgegenständen.
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Pompeji: Neue Funde geben Aufschluss über Alltag der antiken Bewohner
Der Direktor des Parks, Gabriel Zuchtriegel, zeigte sich begeistert angesichts der „unschätzbaren anthropologischen Daten“, die der Fund liefere. Er erlaube den Forschern, „eine beträchtliche Menge an Wissen über das tägliche Leben der antiken Pompeianer zu gewinnen.“ Seit April 2021 hat der 43-Jährige die Leitung des Archäologischen Parks von Pompeji inne. Der Deutsch-Italiener steht damit an der Spitze eines der wichtigsten italienischen Kulturbetriebe. Unter seiner Leitung wird die größte Ausgrabungsfläche seit den 1950er Jahren bearbeitet. Das erklärt, warum so viele Neuigkeiten ans Licht kommen.
Der Archäologische Park zu Füßen des Vesuvs besteht aus 13.000 Räumen. Zurzeit gibt es dort so viele Baustellen wie noch nie: An 28 Orten werden Ausgrabungen durchgeführt, wofür ein Gesamtbetrag von über 100 Millionen Euro investiert wird. Die hohen Kosten würden nicht durch die Ausgrabungen, sondern bei der Instandhaltung und dem Schutz der Funde entstehen. „Hier wollen wir immer besser werden“, so Zuchtriegel.
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