Berlin/Hagendorn. Immer wieder kommt es weltweit zu Cyber-Attacken. In der Schweiz hat es einen Bauern getroffen, dessen Melkroboter angegriffen wurde.
Ein Bauer aus der Schweiz wurde offensichtlich Opfer einer Cyber-Attacke. Das berichtet die „Luzerner Zeitung“. Demnach sei es den Kriminellen gelungen, die Daten des Melkroboters komplett zu verschlüsseln. Das heißt: Der Roboter, der an den Computer des Bauern angeschlossen war, konnte keine Daten mehr empfangen.
Der Bauer aus Hagedorn (Kanton Zug) fragte beim Hersteller nach, dieser teilte ihm mit: „Sie wurden gehackt.“ Das Gemeine: Die Cyberkriminellen forderten 10.000 Dollar (ca. 9155 Euro) für die Freigabe der Daten, die der Bauer allerdings nicht zahlen wollte.
Schweiz: Cyberangriff auf Melkroboter, Kuh muss eingeschläfert werden
Der Angriff hatte fatale Folgen, denn eine Kuh starb kurz darauf. Da dem Bauer die Daten fehlten, wusste er nicht, wann die Kühe schwanger geworden waren. Bei einer der trächtigen Kühe kam es daraufhin zu Komplikationen, das Kalb starb im Mutterleib. Versuche, die Mutter zu retten, scheiterten. Sie musste letztendlich einschläfert werden.
Der Cyber-Angriff soll den Bauern 6000 Schweizer Franken (ca. 6354 Euro) gekostet haben – neuer Computer und Tierarztkosten inbegriffen.
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Cybersicherheit in der Landwirtschaft hinkt hinterher
Das Bundesamt für Cybersicherheit (BACS) vermutet, dass es sich bei der Attacke auf den Bauern um einen sogenannten „Ransomware“-Angriff handelt. Dabei gehen die Täter so vor, wie in dem Fall: Daten verschlüsseln, Geldzahlung fordern. Bis Ende Juli 2024 waren dem Amt bereits 51 solcher Fälle bekannt.
Marc K. Peter, Professor an der Fachhochschule Nordwestschweiz für Digitale Transformation, erklärte gegenüber der „NZZ“: „Die Landwirtschaft ist in Sachen Cybersicherheit dort, wo die Banken und Versicherungen vor fünfzehn Jahren waren.“