Berlin. In einer Zeit, in der globale Krisen zunehmen, reagieren Superreiche auf ihre ganz eigene Weise: Sie lassen sich Luxus-Bunker bauen.

Ein einfacher Bunker, der alles außer einer völligen nuklearen Katastrophe übersteht? Für Milliardäre längst nicht genug. Einige US-Firmen, wie das Unternehmen „SAFE“ (Strategically Armored & Fortified Environments) heben den Standard nun auf ein neues Level und bieten hochmoderne Luxus-Bunker an, die weit mehr als nur Schutz bieten. Sicherheit mit Spaßfaktor: Hightech-Schutzräume mit integrierten Operationssälen, Bowlingbahnen, Haifischbecken und Heimkinos erfahren zurzeit einen richtigen Boom unter Superreichen.

Dabei sind die Bunker an sich kein neues Phänomen. Schon immer haben Millionäre und Milliardäre besondere Sicherheitsmaßnahmen getroffen, um sich gegen Einbrecher, Entführer oder Attentäter zu schützen, berichtet CNN. Doch in den vergangenen Jahren hat sich ihr Sicherheitsbedürfnis noch einmal drastisch ausgeweitet. Die Angst vor antikapitalistischen Aktivisten, Terroranschlägen, unvorhersehbaren apokalyptischen Ereignissen und nicht zuletzt vor neuen Pandemien treibt sie an, immer komplexere und luxuriösere Schutzräume zu schaffen.

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Heimkino, Flugsimulator & Co – „Wir wollen, dass sie Spaß haben“

„Wir haben einen viel stärkeren Fokus auf Unterhaltung gesehen“, sagt Al Corbi, der als Präsident und Gründer von SAFE, gegenüber CNN. Er betont: „Wenn Sie unter der Erde überleben wollen, wollen wir, dass Sie Spaß haben.“ Der Kreativität seien dabei keine Grenzen gesetzt: In einem Haus in London sei ein Kino so ausgestattet worden, dass es als sicherer Raum dient, komplett mit eigener Luftversorgung und Notfallvorräten. In anderen Fällen seien geheime Fluchttunnel eingebaut worden, die gleichzeitig als Go-Kart-Bahnen genutzt werden können oder auch Schießstände, Haifischbecken sowie ein Flugsimulator.

Doch nicht nur der Spaß steht im Vordergrund. Auch im Bereich Gesundheit würden Milliardäre nichts dem Zufall überlassen, berichtet Corbi. Einige Bunker seien so gut ausgestattet wie Operationssäle in Krankenhäusern. Dekontaminationskammern, Apotheken, die auf die individuellen Bedürfnisse der Bewohner abgestimmt sind, und Räume, die den besten Krankenhäusern in nichts nachstehen, seien inzwischen keine Seltenheit mehr.

Ein Übertrumpfungsgedanke könne die Nachfrage ebenfalls antreiben, berichtet „CNN“. Mehrere Experten hätten von einem Anstieg der Anfragen berichtet, seit im vergangenen Jahr Berichte über ein riesiges Gebäude aufgetaucht seien, das Facebook-Gründer Mark Zuckerberg auf Hawaii bauen lässt. Wie aus öffentlichen Planungsdokumenten hervorgehe, umfasse das Gebäude einen 465 Quadratmeter großen unterirdischen Schutzraum mit Wohnraum, einen Maschinen- und Technikraum, um den Bunker betriebsbereit zu halten, sowie eine Notluke. Auch Bill Gates soll unter all seinen zahlreichen Häusern Bunker haben.

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