Berlin. Ein Großteil der Deutschen Hundehalter möchte auch den Urlaub gemeinsam mit Hund genießen. Dabei gibt es im Vorfeld jedoch viel zu beachten.

Ein Urlaub ohne den geliebten Vierbeiner ist für viele Hundebesitzerinnen und Hundebesitzer undenkbar. „Laut einer Appinio-Studie betrachten zwei Drittel der Hundebesitzer ihren Vierbeiner auch während des Urlaubs als treuen Begleiter und können sich das Verreisen ohne Hund nicht vorstellen.“ 89,5 Prozent würden ihren Hund in der Regel mit auf Reisen nehmen, schreibt der Touristikkonzern TUI auf seiner Webseite.

Doch bei der Reiseplanung mit Hund gibt es so einiges zu beachten: Wie transportiere ich mein Haustier am besten und am tierfreundlichsten? Was sind mögliche Verbote und Einschränkungen am Zielort? Wo finde ich Unterkünfte, in denen mein Vierbeiner willkommen ist? Eine Übersicht.

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Einschränkungen sind nicht nur bei den Unterkünften zu erwarten, sondern je nach Zielland auch auf öffentlichen Plätzen, Stränden, in Parks und bei weiteren Freizeitangeboten. Denn in unterschiedlichen Ländern gelten verschiedene Verbote und Regelungen für Vierbeiner.

Deutscher Tierschutzbund: Auto fahren ist die beste Reiseart mit Hund

Oftmals bieten sich nahegelegene Reiseziele in Europa oder sogar innerhalb Deutschlands an. TUI schreibt: „Reisende suchen zunehmend nach Destinationen, die sowohl für ihre tierischen Begleiter geeignet sind, als auch einen geringen ökologischen Fußabdruck hinterlassen. Daher wählen Reisende öfter Destinationen, die naturnaher sind.“

Laut Deutschem Tierschutzbund ist die beste Reiseart für den Hund das Reisen mit dem Auto. Der Transport im Auto bietet unter anderem den entscheidenden Vorteil, dass flexibel Pausen eingelegt werden können, um dem Hund Auslauf zu geben. „Kurzköpfige Hunde wie der Mops oder Französische und Englische Bulldoggen in heiße Regionen mitzunehmen, kann derweil lebensgefährlich sein – das gilt auch für Sommerurlaube in Deutschland. Diese Qualzuchten haben ohnehin schon Probleme mit der Atmung und können ihre Körpertemperatur nur schwer regulieren“, warnen die Experten.

Laut Deutschem Tierschutzbund ist die beste Reiseart für den Hund das Reisen mit dem Auto. 
Laut Deutschem Tierschutzbund ist die beste Reiseart für den Hund das Reisen mit dem Auto.  © picture alliance / Mika | Mika Volkmann

Daher ist es nicht verwunderlich, dass zu den beliebtesten Reisezielen der Deutschen mit Hund die Niederlande, Deutschland und Österreich zählen. Zu dem Ergebnis kam TUI bei der Auswertung der durchschnittlichen monatlichen Google-Suchanfragen. Die Niederlande lockt außerdem mit zahlreichen hundefreundlichen Stränden und Parks.

Von besonders großem Vorteil ist auch das Reisen im Wohnmobil oder Wohnwagen. Dadurch bleiben Reisende flexibel und haben keine Probleme bei der Suche einer passenden Unterkunft mit Hund. Wenn dies keine Option sein sollte, lassen sich geeignete Unterkünfte auf den gängigen Hotelsuchportalen mit speziellen Filtern wie beispielsweise „haustierfreundliche Unterkünfte“ finden. Darüber hinaus gibt es auch Anbieter, die sich nur auf die Suche von Unterkünften für Reisende mit Hunden spezialisiert haben.

Unbedingt länderspezifische Einreisebestimmungen beachten

Wenn die passende Transportmöglichkeit und Unterkunft gefunden ist, müssen darüber hinaus noch weitere Aspekte beachtet werden: Alle notwendigen Anträge und Papiere sollten sorgfältig zusammengestellt werden, denn diese können sich je nach Urlaubsdestination unterscheiden. Außerdem dürfen natürlich auch alle notwendigen Utensilien zum Wohlbefinden des Hundes nicht fehlen.

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Vor der Einreise ist es wichtig, die länderspezifischen Einreisebestimmungen zu kontrollieren. Das ist zum Beispiel über die Website des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft möglich. Denn die Vorgaben können sich je nach Land, auch innerhalb der EU, stark unterscheiden. So dürfen in Dänemark beispielsweise bestimmte Hunderassen und deren Kreuzungen nicht einreisen, ansonsten drohen hohe Bußgelder. Auch unterscheiden sich die Regelungen zu Leinen- und Maulkorbpflichten teilweise stark. An Ostseestränden in Deutschland sind Hunde in der Hochsaison und in den Schulferien oft nicht erlaubt.

Zwei Urlauber sitzen bei schönem Wetter mit ihrem Hund in einem Strandkorb am Badestrand von Dangast.
Zwei Urlauber sitzen bei schönem Wetter mit ihrem Hund in einem Strandkorb am Badestrand von Dangast. © picture alliance/dpa | Mohssen Assanimoghaddam

In jedem Fall sollten sich Hundebesitzer vor der gemeinsamen Reise um folgendes kümmern:

  • EU-Heimtierausweis
  • Tollwut-Impfung (mindestens 21 Tage vor Reisebeginn)
  • Hund muss mit einem Mikrochip zur eindeutigen Identifikation gekennzeichnet sein
  • abgeschlossene Hundehaftpflichtversicherung
  • Achtung: Häufig gilt eine Begrenzung für maximal fünf Hunde bei Einreise
  • Reisehinweise vom Auswärtigen Amt beachten

Tipp: Für Hundebesitzer, die gerne und viel in der Natur unterwegs sind, bietet Europa laut TUI eine Vielzahl an Wanderwegen, die explizit als hundefreundlich gekennzeichnet sind. Besonders viele der hundefreundlichen Wanderwege findet man in Dänemark, Frankreich und Schweden.

Falls Sie sich dagegen entscheiden Ihren Hund mit in den Urlaub zu nehmen und die Unterbringung ihres Vierbeiners in einer Tierpension in Betracht ziehen, empfiehlt der Deutsche Tierschutzbund sich im Vorfeld beim örtlichen Tierschutzverein über in Frage kommende Pensionen zu informieren. Dort seien Beschwerden in der Regel bekannt. Mehr Tipps zur Berurteilung von Tierpensionen finden Sie auf der Seite des Deutschen Tierschutzbundes.

Hunde im Auto richtig transportieren

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