Berlin. In mehreren Touristenorten Kroatiens kämpft die Feuerwehr gegen die Flammen. Ein Dorf wurde vorsorglich evakuiert.

In Kroatien kämpft die Feuerwehr nach wie vor gegen heftige Waldbrände. Am kritischsten war die Lage in der Nacht zu Donnerstag rund um die Ortschaften Podgora und Tucepi an der sogenannten Makarska-Riviera in Mitteldalmatien.

Im bergwärts gelegenen Ortsteil von Podgora reichten die Flammen bis zu 20 Meter an die ersten Häuser heran, berichtete die Lokalzeitung „Slobodna Dalmacija“. Mehr als 300 Feuerwehrleute mit 70 Einsatzfahrzeugen sowie Löschflugzeuge hätten verhindert, dass Häuser abbrannten. Mehrere Dutzend Touristen und Bewohner wurden in Sicherheit gebracht.

Stark betroffen ist das nahegelegene Dorf Gornje Tučepi. Dort waren laut dem österreichischen Nachrichtenportal „Heute“ auch starke Explosionen zu hören. Es ist unklar, ob es sich dabei um brennende Autos oder alte Minen aus dem Kroatienkrieg handelt.

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Fahrlässigkeit löste Feuer aus

Am Morgen beschrieb die Feuerwehr die Lage als weitgehend unter Kontrolle. Wie der kroatische Feuerwehrverband HVZ auf X schrieb, sei die Situation an allen Brandstellen besser. Demnach war die Feuerwehr die ganze Nacht vor Ort, um Gebäude zu schützen. Geholfen habe bei der Bekämpfung der Brände auch, dass sich der Wind beruhigt hatte. Allerding gibt es laut Feuerwehr noch viel Rauch.

Den Behörden zufolge brach der Brand infolge der Fahrlässigkeit eines örtlichen Bewohners im Naturpark Biokovo aus, der sich in den Bergen oberhalb von Podgora und Tucepi erstreckt. Es seien 400 Hektar an Vegetation niedergebrannt, hieß es weiter. Der Naturpark Biokovo gilt in Kroatien als einzigartig, weil 1500 Meter hohe Berge nahe an die Küste heranreichen. Das Gebiet ist bei Wanderern und Tourengehern beliebt. 

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Auch in Albanien und Nordmazedonien wüten Brände

Ein weiterer Brand wütet in Vrsine, 30 Kilometer westlich von Split. In einem unzugänglichen Berggebiet stehen etwa 500 Hektar an Wald-, Gebüsch- und Wiesenflächen in Flammen. Rund 60 Feuerwehrleute mit 18 Einsatzfahrzeugen seien dort aktiv, hieß es in Medienberichten. Weitere Feuer gibt es auch an beliebten Touristenorten wie Skradin bei Šibenik, wo 780 Hektar Wald brennen. Das nahegelegene Dorf Plastovo am Nationalpar Krka wurde aufgrund des Brandes evakuiert – für weitere Orte wird dies in Erwägung gezogen.

Wald- und Buschbrände sind in Kroatien im Sommer häufig. Begünstigt werden sie auch jetzt durch die anhaltende Trockenheit. Neben Kroatien haben auch gerade weitere Staaten Südosteuropas wie Albanien und Nordmazedonien mit ausgedehnten Waldbränden zu kämpfen.

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