Sydney. Ein junger Surfer verlor bei einem Haiangriff sein Bein. Nun soll es ihm wieder angenäht werden. Kann die komplexe Operation gelingen?
Surfen ist eine der beliebtesten Sportarten in Australien und gehört zur nationalen Identität des Landes. Doch immer mehr Wassersportler bedeuten auch immer mehr Begegnungen mit Weißen Haien, die ebenfalls in den Meeren um den fünften Kontinent heimisch sind.
Dass Haiangriffe nach wie vor selten vorkommen, wird Kai McKenzie nur ein schwacher Trost sein. Der 23 Jahre alte Surfer erlebte ein wahres Horrorszenario. McKenzie war lokalen Medienberichten zufolge am Dienstagmorgen beim Surfen vor einem Strand in der Nähe von Port Macquarie, rund fünf Autostunden nördlich von Sydney, von einem rund drei Meter großen Weißen Hai angegriffen worden. Bei der Attacke biss der Raubfisch dem Surfer das rechte Bein ab.
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Nach brutalem Haiangriff: Einheimische finden Bein von Surfer am Strand
Trotz seiner schweren Verletzungen gelang es dem jungen Mann jedoch, sich zu retten. Dank einer günstigen Welle schaffte er es mit seinem Surfbrett ans Ufer. Dort leisteten Strandbesucher und ein Polizist, der privat am Strand war, Erste Hilfe. Der Polizist stoppte die Blutung anscheinend, indem er den noch vorhandenen Beinstumpf mit einer Hundeleine abband.
Als nach dem Angriff auch noch das Bein des jungen Mannes am Strand angespült wurde, sicherten Einheimische auch dieses und legten es auf Eis. Letzteres könnte nun bedeuten, dass Chirurgen es wieder annähen können. Dies ist derzeit zumindest die Hoffnung in Australien, wo ein ganzes Land mit dem jungen Surfer mitfiebert. So hatte eine GoFundMe-Seite, die derzeit Geld für die Operationen und die Behandlung des 23-Jährigen sammelt, am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) bereits über 130.000 Australische Dollar, umgerechnet rund 80.000 Euro, zusammengebracht.
Australien: Surfer verliert Bein bei Haiangriff, erste Operation erfolgreich
Eine erste Operation im Krankenhaus in Newcastle, zwei Autostunden nördlich von Sydney, soll McKenzie bereits überstanden haben. Ob das Bein dabei bereits wieder vollständig angenäht und seine Funktionalität gerettet werden konnte, ist bisher jedoch noch unklar.
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Lokale Medienberichte zitierten Kirran Mowbray, eine Vertreterin des Rettungsdienstes, die den Zustand des 23-Jährigen als „ernst“, aber „stabil“ bezeichnete. McKenzie sei sehr ruhig gewesen und habe nach dem Angriff mit ihnen gesprochen. „Er ist ein wirklich tapferer und mutiger junger Mann“, sagte Mowbray.
Bei Haiangriff verletzter Surfer erlitt zuvor schon schwere Verletzung
Für das Surftalent ist es der zweite Schicksalsschlag innerhalb kurzer Zeit. Erst seit Beginn des Jahres kann er wieder seiner Leidenschaft nachgehen. Zuvor musst er eine Nackenverletzung auskurieren. „Ich bin so glücklich, nach einem Genickbruch wieder beim Surfen zu sein“, postete er im Januar auf Instagram.
Obgleich tragisch, war der Haiangriff nicht völlig überraschend: Bereits in den Tagen zuvor hatte es nördlich von Port Macquarie mehrere Hai-Sichtungen gegeben. Rettungsschwimmer hatten Schwimmer und Surfer am Montag schon einmal aus dem Wasser geholt, nachdem sie einen etwa 2,5 Meter langen Hai in der Nähe der Küste entdeckt hatten. BiteMetrix, eine Website, die Surfern Daten über das Risiko einer Interaktion zwischen Haien und Menschen liefert, habe in der vergangenen Woche zudem einen kontinuierlichen Anstieg der Aktivität von Weißen Haien in der Region festgestellt, wie die australische Ausgabe von „The Guardian“ meldete.