Werne. Bei Ausgrabungen in NRW haben Archäologen überraschende Entdeckungen aus der Eisenzeit gemacht. Die Funde liefern erstaunliche Erkenntnisse.
- Forscher haben in NRW bei einer Ausgrabung Gräber gefunden.
- Die Ausgrabungen liefern ihnen Erkenntnisse aus dem Frühmittelalter.
- Auf dem Gelände in Werne befanden sich im Mittelalter mehrere Hofstellen.
Grabungen zu mittelalterlichen Hofstellen haben nicht nur Erkenntnisse aus dem Frühmittelalter geliefert, sondern auch Gräber aus der Eisenzeit zutage gefördert. Die Funde im münsterländischen Werne überraschten die Archäologen.
Frühmittelalter und Eisenzeit: Darauf sind die Archäologen gestoßen
Auf dem Gelände befanden sich im Mittelalter mehrere Hofstellen, deren Parzellen durch Gräben voneinander getrennt waren. Der Mittelpunkt eines damaligen Hofes war meist das Wohnhaus. Mehrere Nebengebäude wie Scheunen, Wirtschaftsgebäude und ein Brunnen umgaben den Wohnbereich.
Die Genossenschaft Archäologie am Hellweg eG und LWL-Archäologie für Westfalen (Landschaftsverband Westfalen-Lippe) gruben seit Februar 2024 in Bellingholz in Werne. Mehr als ein Hektar sei bereits erschlossen worden, erklärt der Grabungsleiter Christopher Otto.
Über 1000 Jahre alt: Brunnen aus Frühmittelalter entdeckt
„Einen Brunnen konnten wir bereits im vergangenen Jahr dokumentieren“, erläutert LWL-Archäologin Eva Cichy. Für die Hölzer des Brunnens ermittelte Thorsten Westphal das Fälldatum 867 nach Christus, das um zehn Jahre abweichen kann. Westphal leitet das Labor für Dendroarchäologie an der Universität Köln.
Ein Grubenhaus 80 Meter westlich gehörte vermutlich zu einem weiteren Hof. Nun fanden die Forscher auch im Osten des Areals Pfostengruben eines Gebäudes und einen dazugehörigen Brunnen.
In gleicher Lage waren zum Beispiel im zwei Kilometer westlich entfernten Weitkamp schon vor rund 100 Jahren Siedlungsspuren aus derselben Zeit beim Sandabbau entdeckt worden.
Gräber aus der Eisenzeit: Dieses Ritual bestätigen die Funde
Bei der Grabung tauchten mehrere Gräber in Bellingholz-Süd auf. Die Wissenschaftler konnten ihr Alter in die Eisenzeit einordnen. Das bedeutet, dass sie in den Jahrhunderten vor Christi Geburt entstanden.
Es handelt sich um sogenannte Brandgrubengräber: In einer flachen Grube wurde die Totenasche gemeinsam mit den Überresten der Grabbeigaben und des Scheiterhaufens beigesetzt. In dieser Epoche war es üblich, die Toten zu verbrennen. Die Forscher rätseln nun, ob noch weitere Funde aus der Eisenzeit unter der Erde auf sie warten.
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