Berlin. Kräftige Unwetter fegen über Teile Deutschlands hinweg. Ganze Straßen sollen überschwemmt sein, in ein Krankenhaus lief Wasser.
Nach zahlreichen Unwetterschäden durch Gewitter und Starkregen am Donnerstag in einigen Regionen im Westen Deutschlands hat sich die Lage in der Nacht zum Freitag entschärft. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hob alle Unwetterwarnungen auf, es komme nur noch vereinzelt zu Regenfällen – doch vielerorts war der Schaden durch die Wassermassen da bereits geschehen.
Straßen wurden überflutet, das Erdgeschoss eines Altenheims musste evakuiert werden, an Flughäfen und im Bahnverkehr kam es zu Behinderungen. Im Ahrtal weckten die Wassermassen böse Erinnerungen an die Flutkatastrophe von 2021, auch wenn das Unwetter diesmal weitaus glimpflicher ablief.
Heftige Wassermassen in Baden-Württemberg
In Teilen Baden-Württembergs überfluteten angeschwollene Bäche am Donnerstag Fahrbahnen. Besonders hart traf es Bisingen südwestlich von Tübingen, wo laut Polizei am frühen Abend Keller und Straßen unter Wasser standen. Das Rote Kreuz sprach von 60 Einsatzorten in der Region, auch ein Polizeihubschrauber wurde zur Unterstützung gerufen.
Am späteren Abend entspannte sich die Lage laut Polizei. Ein auf Facebook verbreitetes Video soll die Wassermassen in Bisingen zeigen. Inzwischen hat sich die Lage laut Polizei aber entspannt. Diverse Einsatzstellen würden von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk noch abgearbeitet, es gebe aber keine Verletzten oder Vermissten.
In Frankfurt musste ein Krankenhaus ausgepumpt werden. „Wir konnten den Schaden aber relativ schnell eingrenzen und die Ausbreitung verhindern“, sagte ein Feuerwehrsprecher.
Am Flughafen Frankfurt wurden während des Gewitters keine Maschinen be- oder entladen, um das Personal zu schützen, wie ein Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport erklärte. Viele Abflüge und Ankünfte am Abend verspäteten sich.
Im südhessischen Bad Schwalbach wurde das Erdgeschoss eines Altenheims wegen des Starkregens evakuiert. Die Bewohner wurden zu ihrer Sicherheit in die oberen Etagen gebracht, wie die Feuerwehr mitteilte.
Unwetter in Nordrhein-Westfalen: Starkregen, Hagel und stürmischen Böen
Auch in Nordrhein-Westfalen war der Wetterumschwung zu spüren. Am Nachmittag zogen bereits erste schwere Gewitter mit starkem Regen durch das bevölkerungsreichste Bundesland.
In der Nacht tobten schwere Unwetter mit Gewittern, Starkregen, Hagel und stürmischen Böen. Auch am Flughafen Köln/Bonn gab es wegen des Wetters Verzögerungen. Erst am Freitagvormittag soll sich das Wetter wieder beruhigen.
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Erinnerungen an Flutkatastrophe 2021
In Rheinland-Pfalz war vor allem die Eifel betroffen. Rund 300 Hilfseinsätze gab es auch im von der Flutkatastrophe 2021 getroffenen Kreis Ahrweiler. Verletzt wurde diesmal jedoch niemand, wie die Polizei am Freitagmorgen mitteilte – es blieb bei vollgelaufenen Kellern und überfluteter Straßen. Die Pegelstände der Ahr, ihrer Nebenflüsse und -bäche wurden engmaschig beobachtet.
Bei der Flutkatastrophe im Sommer 2021 waren in Rheinland-Pfalz 136 Menschen gestorben, davon 135 in der Ahr-Region und einer im Raum Trier. Tausende Häuser wurden zerstört, Straßen und Brücken weggespült. In den Stunden der Flut gab es mehr als 3000 Feuerwehreinsätze im Ahrtal. fmg/dpa