Valencia. In Valencia entdecken Archäologen ein Schwert aus dem 10. Jahrhundert. Neue Untersuchungen werfen Fragen zu der Herkunft der Waffe auf.
Das Schwert Excalibur gehörte dem legendären König Artus, der mit seinen Rittern der Tafelrunde nach dem Heiligen Gral suchte. Ein Fund in Spanien weckt Erinnerungen an die christliche Sage aus Großbritannien. Bereits 1994 entdeckten Archäologen in der Stadt Valencia ein altes Schwert, das aufrecht in einem Grab steckte und diesem Umstand seinen Namen verdankt. Neue Untersuchungen bringen nun eine neue Wende in der Geschichte des Schwerts.
Laut eines Statements der Stadt Valencia klassifizierten Archäologen das Schwert als islamisch. Die Waffe war in einem Wohnhaus gefunden worden, das nördlich des antiken römischen Forums lag, einem Gebiet, welches im Laufe der Geschichte von verschiedenen Kulturen der Stadt bewohnt wurde. Über Jahrhunderte herrschten hier die muslimischen Mauren, die im 7. Jahrhundert n. Chr. weite Teile der iberischen Halbinsel eroberten.
Valencia: Die Westgoten galten lange als die möglichen Besitzer des Schwertes
Das kurze Eisenschwert hat eine Länge von 46 Zentimetern und einen Griff, der mit Bronzeplatten und kleinen Kerben verziert ist, um die Handhabung offenbar zu erleichtern. Für Verwirrung sorgte lange die leicht gekrümmte Spitze der Schneide, da die Schwerter von Westgoten eine ähnliche Form hatten. Die Westgoten lebten vor der arabischen Eroberung in Spanien.
Zur Hilfe kamen den Forschern die Sedimentsschichten aus der ursprünglichen Lage des Schwertes. Diese erlaubten eine genaue Datierung in die islamische Zeit. Die Waffe gehörte demnach wohl einem Reiter des andalusischen Kalifen. Wahrscheinlich sei, dass die muslimischen Krieger die Klingen der Westgoten weiterentwickelt haben, heißt es im Statement.
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Spanien: Maurisches Schwert sei äußerst selten
Der Fund aus dem 10. Jahrhundert sei das erste islamische Schwert, das in der Stadt gefunden wurde. In Spanien gebe es nur einen anderen Schwertfund aus Córdoba, der Ähnlichkeiten mit der Bauart aufweist. Darüber hinaus seien gut erhaltene Schwerter aus dieser Zeit in Spanien und insbesondere der Stadt Valencia äußerst selten.
Valencia wurde ursprünglich 138 v. Chr. von den Römern gegründet. Im Jahr 711 n. Chr. griffen die Mauren die iberische Halbinsel mit drei Armeen aus Afrika an, im Jahr 718 erreichten sie Valencia. Im 11. Jahrhundert herrschte König Abd al Aziz über die Stadt, um die er ein gigantisches Mauerwerk errichten ließ. In dieser Zeit lebten rund 15.000 Menschen in Valencia. Das islamische Erbe ist bis heute noch in den Straßen zu sehen.
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